Chronik des Bayer. Kunstgewerbevereins.
Übersicht über das Rechnungsjahr 1902 (Auszug).
Voranschlag
Li «nahmen Mk.
Pf-
Voranschlag [1 ,
Ausgaben
Mk.
Pf
rn.
pf.
i rn.
pf.
500
Mitgliederbeiträge. 23 82 j
50
20 500
— Spezielle Vereinstätigkeit:
22 000
—
Linnahmen aus der Ausstellungshalle f 23 328
53
Zeitschrift und Redaktion
*7 098.—
\2 000
—
Haus- und Pachterträgnisse . . . . j (2 zy8
80
Bibliothek.
760.90
7 000
—
Zuschüsse und Zuwendungen:
vereinsabeude, Vorträge
8^ (.35
Staatszuschuß.6 ooo.— ||
Prämien für Lehrlinge .
<m-(8
Prinzregentenstiftung . . q ooo.— [
Sommer- u. weihnachts-
Gemeindezuschuß . . . . ( ooo.— j
ausstellung ....
965.20
Frz. Horak zum Lehrlings-
„ ' ,
20 079
63
fouds. 50.—
22 060
— Personalaufwand ....
2\ 637
50
1 \ \ 050
—
2 850
— Bureauerfordernisse . . .
2 SH8
(§
4 000
—
Kapitalzinsen.[ 4 U?
59
22 600
— Hausmiete und Hausunkosten
23 69 s
83
—
-
(Erlös aus Wertpapieren.1 857
(0
( (50
— Assekuranz und sonstige Abgaben . .
( (33
98
800
—
Außerordentliche Linnahmen. . . . 222
(6
—
— | Konto-Korrent-Konto. . .
*38
99
—
—
Vereinsadreßbuch.\ 2 535
—
l (00
— Ehrungen, Verbandsbeiträge, Reisen rc.
( 385
90
‘(O
— I! Außerordentliche Aufwände
887
56
—
— Ausstellung 1904 ....
* 625
88
—
— Vereinsadreßbuch ....
( 530
—
|| Saldo pro 3(. Dezember (902, d. i.
Überschuß.
3 372
07
70 300
Summa jj 78 ^31 j X8
70 300
H
Summa
78 (3(
‘(S
Mochenversaininkungen.
Siebzehnter Abend — den 28. April — Schlußfeier
und Lehrlingspreisverteilung. Nach der Bsterpause
und der darauffolgenden ordentlichen Generalversammlung am
2\. April eröffnete der z. Vorsitzende Hofjuwelier Merk die
letzte lvochenversammlung mit der Mitteilung, daß ihm in
der vorangegaugenen Ausschußsitzung das Amt des Vor-
sitzenden übertragen worden sei; er schloß daran die Versicherung,
daß es sein Bestreben sein werde, seine Kraft allzeit in den
Dienst des Vereins zu stellen.
Die eigentliche Schlußfeier, für welche der Saal festlich
ausgeschmückt worden war, leitete der Vorsitzende mit dem
Hinweis darauf ein, daß der Verein von jeher die Heranbildung
der Lehrlinge als eine seiner Hauptaufgaben angesehen habe;
es sei daher doppelt erfreulich, aus den Arbeiten der heute zur
Freisprechung gelangenden Lehrlinge zu ersehen, daß in München
noch Gutes gelehrt und Gutes gelernt werde. Daher seien
dem Verein auch die Sympathien der höchsten Kreise bewahrt {
geblieben; den Dank hierfür faßte der Redner in ein von der |
Versammlung dargebrachtes „Hoch" auf den Vereinsprotektor,
den Prinzregenten, zusammen.
Nachdem hierauf Hofgoldschmied Heiden die Lehrlinge
hereingesührt und der Vorsitzende die Urkunden über die Preis-
stiftungen aufgezählt hatte — woraus hervorging, daß der I
Lehrlingsprämienfonds sich auf 6 öoo M. beläuft — begann die
Preisverteilung an \7 Lehrlinge. Ls erhielten der Reihe nach j
folgende Lehrlinge Preise in Höhe von 25 bis Z5 M. (die
Preisarbeiten und die Namen der Lehrmeister setzen wir in j
Klammern bei): Karl Gerold (bei Wilhelm & Lind — in
Kupfer getriebener Wandbrunnen),— Mar HaindI (bei Joses
Haiudl — in Lisen geschmiedeter Aufsatz mit Lorbeer und
Palmen), — August Maurer (bei Franz Schütter — Herren-
schreibtisch), — Gtto Stüber (bei Prof. Fr. v. Miller — frei»
J stehender Lichtträger aus Bronze), — Heinrich Auer (bei Kaspar
Auer — zwei Broschen und ein Kamm), — Heinr. Hörner
(bei Josef Haindl — in Lisen geschmiedeter Rebenzweig), —
Reinhold Meyer (bei Gottfr. Stumpf — Gitter aus Schmiede-
eisen), — Willibald Hiugerle (bei Lorenz Hingerle — Damen-
Bücherschränkchen), — Thomas Huber (bei Joh. Fichte — Lck-
kommode mit Aufsatz), —• Joseph Metz (bei Konrad König —
geschmiedetes Kastenschloß), — Max Reittmaier (bei Jos.
Hildebrand — gotisches Schloß aus Schmiedeeisen), — Ludwig
Schneller (bei Simon Schneller — Silberschränkchen), — Frz.
Xaver Schuster (bei Alb. F o ch l e r — Schränkchen), — Max
Steiner (bei Johann Fichte — gotische Kommode), — Btto
Korii (bei Simon Korn — Steinfries),— Dominikus Kaiser
(bei Rob. Schmid 6c Lo. — schmiedeeiserne Ständerlampe), —
Georg Gsell (bei Robert Schmid & Lo. — geschmiedeter
Bowlentisch).
Nachdem der feierliche Akt der Preisverteilung und der
Ausfolgung der Geleitsbriefe durch einige eindringliche Mahn-
worte des Vorsitzenden an die Lehrlinge zum Abschluß ge-
kommen war, trat die Geselligkeit in ihre Rechte; und während
die nun der Lehrlingsstellung Lntwachsenen sich an dem vom
vereine gebotenen Mahle labten, erscholl im Saal bald Instru-
mentalmusik, bald Gesang ((Puartett aus dem Hoftheater-Sing-
chor: kienbacher, Ruprecht, Ziegler, Rockemeyer), wozu als
besondere Leckerbissen charaktervolle Deklamationen von Herrn
und Frau Schriftsteller I. Beck kamen — einmal unter,
brachen von einem durch den Lehrling Stüber in schlichten,
ansprechenden Worten auf die vorstandschast des Vereins aus-
gebrachten „Hoch".
Damit erreichten die regelmäßigen Wochenversammlungen
ihr Lude; möge den Versammlungen des nächsten winters ein
glücklicher Stern leuchten I
verantw. Red.: Prof. £. Gmelin. — herausgegeben vom Bayer. Runstgewerbeverein. — Druck und Verlag von R. DIdenbourg, München.
Übersicht über das Rechnungsjahr 1902 (Auszug).
Voranschlag
Li «nahmen Mk.
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Voranschlag [1 ,
Ausgaben
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500
Mitgliederbeiträge. 23 82 j
50
20 500
— Spezielle Vereinstätigkeit:
22 000
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Linnahmen aus der Ausstellungshalle f 23 328
53
Zeitschrift und Redaktion
*7 098.—
\2 000
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Haus- und Pachterträgnisse . . . . j (2 zy8
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59
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* 625
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|| Saldo pro 3(. Dezember (902, d. i.
Überschuß.
3 372
07
70 300
Summa jj 78 ^31 j X8
70 300
H
Summa
78 (3(
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Mochenversaininkungen.
Siebzehnter Abend — den 28. April — Schlußfeier
und Lehrlingspreisverteilung. Nach der Bsterpause
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der vorangegaugenen Ausschußsitzung das Amt des Vor-
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noch Gutes gelehrt und Gutes gelernt werde. Daher seien
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(bei Josef Haindl — in Lisen geschmiedeter Rebenzweig), —
Reinhold Meyer (bei Gottfr. Stumpf — Gitter aus Schmiede-
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geschmiedetes Kastenschloß), — Max Reittmaier (bei Jos.
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Damit erreichten die regelmäßigen Wochenversammlungen
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verantw. Red.: Prof. £. Gmelin. — herausgegeben vom Bayer. Runstgewerbeverein. — Druck und Verlag von R. DIdenbourg, München.