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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 53.1902-1903

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Dom Büchermarkt.

rttffc der Gold- und Silberschmiedekunst verstanden
wissen, welche auf dem Gebiete des ehemaligen
Orden-slandes Preußen bis etwa um die Mitte
des vorigen Jahrhunderts entstanden sind. Ost-
preußen mit seinem Mittelpunkt Aönigsberg bildet
den Anfang; Westpreußen, wo Danzig, Thorn,
Glbing, Marienburg, Mittelpunkte der Goldschmiede-
kunst waren, folgt nach. — Das archivalische Material,
dessen Beschaffung der Natur der Bache nach mit
erheblichen Schwierigkeiten verknüpft war, bringt
u. a. die „Verordnungen über die Goldschmiede aus
der hochmeisterlichen Zeit", über Feingehalt, Gewicht
und Preise", die „Willkür (d. i. neue Ordnung) der
Aönigsberger Goldschmiede" u. s. w. Mit Staunen
erfährt man, daß aus der Zeit von kaum ^00 Jahren
nicht weniger als 395 Edelmetallkünstler namhaft
gemacht werden konnten; von den meisten bildet
Ezihak die Merkzeichen ab. — Mit Befriedigung
wird jeder das gut ausgestattete Werk, diese Frucht
jahrelangen Mühens genießen; möge die in Aussicht
gestellte weitere Ernte nicht minder ergiebig aus-
fallen. G.

-^er Baumeister, Monatshefte für Architektur und
Baupraxis, zu je 2 Bk. — Berlin SW. Verlag
Bruno Heßling.

Diese, mit Oktober v. I. ins Leben getretene
Zeitschrift will im Gegensatz zu anderen ähnlichen
besonderes Gewicht auf die Wiedergabe geometrischer
Werkzeichnungen legen; neben einem reich illustrierten
Text enthält daher jedes Heft acht Tafeln (Format
29/^0) mit sauber gehaltenen Werkzeichnungen,
Fassaden und Schnitten, während die verhältnismäßig
kleinen perspektivischen Ansichten auf die Textseiten
zerstreut sind. Die uns bis jetzt vorliegenden Hefte
machen den Eindruck, daß die neue Zeitschrift von
sicherer Hand geleitet wird. G.

Pflanzen Ornamente, für den Zeichenunterricht be-
arbeitet im Auftrag des Großh. Bad. Oberschul-
rats von Prof. Otto Haßlinger, Zeicheninspektor,
und Albr. Gansloher, Zeichenlehrer. — B.G.Teub-
ner, Leipzig. Zwei Lieferungen mit zuf. \2 farbigen
Tafeln; jede Lieferung 7 M.

Die vorliegende Sammlung ist in erster Linie
für den Gebrauch an höheren Mädchenschulen und
Frauenarbeitsschulen bestimmt, „wo ste für die im
Zeichenunterrichte zur Entwickelung des Farbensinns
vorzunehmenden Übungen geeignete Vorbilder liefern,
außerdem auch als Anleitung zun: Stilisieren der
Pflanze für die Zwecke weiblicher Handarbeiten dienen
soll". Die Verfasser waren, unter Wahrung des
künstlerischen Standpunktes, bestrebt, möglichst ein-
fache, leicht verständliche Vorbilder zu schaffen. Wer

da weiß, wie der Zeichenunterricht in der Regel be-
trieben wird und — leider — bis auf weiteres be-
trieben werden muß, der wird diesem Leitgedanken
zustimmen; denn bei Massen von 4.0—30 Schülern,
die zweimal wöchentlich einen einstündigen Zeichen-
unterricht erhalten, sind zeitraubende Aorrekturen
unmöglich, — also leicht zu erfassende und mühelos
zu kopierende Vorbilder unentbehrlich. Unter Berück-
sichtigung dieser Sachlage verdient das Werk An-
erkennung. Trotzdem kann man Bedenken gegen
derartige Vorlagen als Aopiermaterial haben. Sind
die Vorlagen für solche, die daran das Zeichnen erst
lernen sollen, dann können dafür nur ganz wenige
Blätter in Betracht kommen; Fortgeschrittenen aber,
die schon imstande sind, auch die schwierigeren Vor-
lagen zu kopieren, sind auch schon so weit, sich mit
den Naturformen selbst auseinanderzusetzen. Da mögen
dann diese Vorbilder dazu dienen, im unmittelbaren
Vergleich mit der Naturform darzulegen, wie diese
durch Vereinfachung in Form und Farbe und im
Hinblick auf den Verwendungszweck — als Stickerei,
Intarsia ic. — zum Ornament umstilisiert werden
kann. In dieser Richtung vermögen die vorliegenden
Blätter bei einsichtsvoller Anleitung Gutes zu wirken.

G.

er Raralog des Runstverlags von B. Roer in

Prag gibt mit seinen gegen 200 Bildern einen
guten Überblick über die zeitgenössische böhmische
Aunst; er enthält neben vielen Autotypien auch ein
farbiges Blatt und ist wohl geeignet zum näheren
Studium einzelner Meister einzuladen. Preis 2 AI.

Heue Malereien für Decken und Treppenhäuser.

Leicht ausführbare Entwürfe für die Praxis
von Paul Grohmann, Dresden. \2 farbige Tafeln
mit 23 Entwürfen. Leipzig, Gilbersfche Verlags-
buchhandlung, Eugen Twietmeyer. Preis f5 M.

Mit ziemlichem Aufwand an Farbendrucktechnik
bringt diese Sammlung Decken- und Wandmalereien,
meist in sanfter, sogar süßlicher Farbenstimmung
und in völlig modernem Eharakter. Eine viel zu
bedeutende Rolle spielen darin die langen gekrümmten
Bandlinien, wobei oft die umrahmenden Rechtecks-
linien vollständig außer acht geblieben sind; unserer
Meinung nach steht die Wirkung solcher Linien gar
nicht im Verhältnis zu der Schwierigkeit, sie in
großem Maßstab wirklich glatt und sauber hinzu-
streichen — und das widerspricht auch völlig der
Titelangabe von den „leicht ausführbaren" Ent-
würfen. Immerhin mögen diese Tafeln manchem,
der sich bei Bemalung einer Treppenwand mit der
modernen Dekorationsweise nicht zurechtsindet, auf
einen gangbaren Weg verhelfen. Ick.

verantw. Red.: ssrof. L. Gmelin. — herausgegeben vom Bayer. Kunstgewerbeoerein. — Druck und Verlag von R. Gldenbourg, München.
 
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