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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Editor]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 56.1905-1906

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Gmelin, Leopold: Ausstellung für angewandte Kunst, München 1905, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.10293#0026

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Ausstellung für angewandte Kunst, München ^905.

;9. Musikzimmer. Entwurf von Bruno j)aul. Ausführung (Mandvertäfelung in gebeiztem Eichenholz rnit Einlagen, Möbel
in Massereichenholz) von den Wer. Merkst, f. K. i. bp"; Flügel von Steingräber & 5 öhne, Bayreuth - München; Messing-
säulen ausgeführt von I. Schneider.

jeder Ausstellung. Es ist gleicherweise der Haupt-
fehler säst aller Aluseen 2c."

Das Ziel war also dasselbe, das sich schon
andere Ausstellungen gesteckt hatten, aber strenger
durchgesührt als bei irgend einer anderen; in der
eigentlichen Ausstellung bilden die kleinen sachlichen
Gruppen eine verschwindende Minderheit. Alan hat
das in größerer Zahl eingelaufene, in den Zimmern
nicht mehr unterzubringende Gerät ic., was ohnehin
gegenüber den Wohnräumen an Volumen in der
Minderheit bleibt, in einem -— leider von vielen
Ausstellungsbesuchern unbeachteten — „Laden" ma-
gaziniert, wo es, eng zusammengepfercht, für sich
allerdings Utn so unerquicklicher wirkt, dagegen direkt
gekauft und mitgenommen werden kann, — wo-
mit Aussteller und Däuser in gleicher Weise zu-
frieden sind.

Trotzdem man mit gegebenen Räumen zu rechnen
hatte, also iveder in bezug auf die Räume selbst,
noch in bezug auf deren Lichtzusuhr sich frei bewegen

konnte, ist es doch geglückt, fast ausnahmslos den
Zimmern jene Erscheinung zu geben, die wirklich
bewohnten Räumen entspricht;^ und da das Be-
suchen dieser Ausstellung gerade in dem Durchschreiten
ihrer Gemächer besteht, so gewinnt der Besucher
wirklich den Eindruck, durch eine Reihe von Zimmern
eines vornehm eingerichteten Kaufes zu wandeln.
Nichts von Ausstellungsstil, sondern durchaus Woh-
nungsstil !

Wer sein Echaubedürfnis auf diesen Ton ge-
stimmt hat, der wird sicher mit Befriedigung die
Wanderung beschließen; wer freilich geglaubt hat,
pompöse Offenbarungen mit ebensoviel Gefunkel wie
Gestunker zu studen oder den sinnbetörenden Zauber
aufdringlicher Vergoldung, — der kommt nicht aus
seine Rechnung. Festräume im bisherigen Einu be-
finden sich nicht darunter, und doch fehlt es nicht
an Gelassen, die ob ihrer inneren Größe und Vor-

tz Leider scheint dies hinsichtlich der Deckenbildnng nur
selten möglich gewesen zu sein.
 
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