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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 56.1905-1906

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Gmelin, Leopold: Ausstellung für angewandte Kunst, München 1905, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.10293#0038

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Ausstellung für angewandte Runst, München (905.

38—HO. Braschen van Karl Rothmüller, München. (tVirkl. Gr.) Entwürfe dazu auf Grund der L. Lfäckelschen

„Aunstformen in der Natur".

Platin und Grüngold. Mitte: blauer Saphir: Gold und Platin; Mitte: blauer Gold, zum Teil mit Leinsilberauflage. Mitte:

außen \2 kleine Brillanten. umgeben von je Saphir; außen 6 Dlivine zwischen milchig-violetter Saphir; zu äußerst ein Aranz von

5 kleinen Dlivinen. Perlengruppen. Dlivinen.

— einen Raum, geschaffen zu flüchtigem Verweilen
und doch durch das Feuer im Aamin und die Sitz-
ecke daneben fesselnd, so daß man ihn ungern ver-
läßt. Ringsum zieht sich eine Brüstung aus Matten,
unterbrochen durch Aamin, Wandbrunnen, Sand-
kasten, Sitzbänke. Die Durchbildung alles ffwlzwerks
beruht aus den Werkformen, die sich aus der Be-
handlung mit der Säge naturgemäß ergeben; dazu
gesellen sich noch bei den Möbeln gedrechselte, bis-
weilen durch Messingfassungen garnierte Füße und
Pfosten. Daß das auf den Rücklehnen angebrachte,
scheinbar durch Flechtwerk hergestellte Ornament-
muster nicht wirklich eingeflochten, sondern nur
mit dein Pinsel ausgetragen ist —- wie das blau
fchablonierte auf den Matten —- wollen wir als
Anregung dafür nehmen, ähnliche Ausschmückung
in wirklicher Flechtarbeit herzustellen.

Ganz besonders charaktervoll
ist der schmiedeeiserne Aaminmantel
mit den durchbrochenen Messing-
süllungen, dann der derb ge-
schmiedete Feuerbock und die ähn-

lich gearteten Leuchter; das sind lauter Dinge, die
dem Wesen des Materials und der Ambosarbeit so
voll entsprechen, daß auch der einseitigste Vertreter
der historischen Schule daran seine Freude haben
müßte. Diese Sachen vergegenwärtigen eben den
unverfälschten Materialstil; sie offenbaren ohne
Rückhalt ihr Wesen, ohne ausgezwungene Etikette
und darum passen sie als ehrliche Geschöpfe in jede
Gesellschaft. Das gleiche gilt auch von dem in
Aupfer getriebenen Wandbrunnen, dem messingenen
Lüster und ganz besonders den von Diez selbst ge-
zeichneten Töpfereien, die, trotzdem sie im Ofen
leider zum Teil etwas gelitten haben, doch ganz und
gar ihren Werdegang erkennen lassen; so wie diese
Platten und Vasen aussehen, können sie nur Pro-
dukte des Täpfergewerbes fein, das mit verhältnis-
mäßig groben Mitteln hantiert und darum eine
zwar derbe aber durchaus cha-
raktervolle Ausdrucksweise besitzt,
die sich weder verleugnen kann
noch will.

(Schluß folgt.)

HZ—H3. Anhänger von Aarl Roth mül ler, München.

Gold. Grüner Turmalin, perlen und (als Gold und Platin mit Email. Großer

Anhängsel) 3 Hellrosa Turmaline. Chrysoberyll, perlen und Brillanten.

(wirkl. Gr.)

Grüngold mit Email. Großer Aquamarin,
perlen u. (als Anhängsel) 3 Hellrosa Turmaline.

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