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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 56.1905-1906

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Gmelin, Leopold: Ausstellung für angewandte Kunst, München 1905, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.10293#0056

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Ausstellung für angewandte Kunst, München 1905.

auf einer Ausstellung nicht möglich ist, wo inan
keine Rücksicht aus wirkliche Ruhestätten der Toten
zu nehmen hat, dann ist es eitel, das auf unseren
Friedhöfen selbst zu erhoffen. Alan kann daher auch
hier nur die Tinzelobjekte an sich vorüberziehen
lassen. Doch liegt ein Fall wenigstens vor, der
einen Weg zu größerer Einheitlichkeit andeutet —
das Rrnengrab von Wilh. Aöppen; dabei ist aber
vorausgesetzt, daß die Leichenverbrennung mindestens
gestattet, wenn nicht vorgeschrieben wird (Abb. 60):
drei tiefe, nach oben im Dreieck geschlossene Nischen,
mit skizzenhaften, auf Tod und Bestattung bezüglichen
Fresken geschmückt, unten mit besonderen Fächern
zur Aufbewahrung von Urnen.

Außer den Eiuzelgrabmälern von Ernst Pfeifer,
Ed. Beßrer und Beruh. st) an kok, die wir im Bilde
vorführen (Abb. 6 s—65), verdienen noch ganz be-
sondere Beachtung ein sarkophagartiges Grabmal
von Georg Römer (in Gipsmodell) und ein noch

von dem verstorbenen Aug. Drumm herrührendes
Denkmal aus Muschelkalk, das in der Haltung der
Relief-Engelsköpfchen auf dem Abschlußbogen den
besten Beispielen des Eteinstils nachsteht. Bon den
beiden b)erm. Mbrifischen Grabmälern befriedigt
das kleinere für Gußstein gedachte entschieden mehr
als das — übrigens ungünstig aufgestellte — größere,
welches zu sehr die Entstehung aus dem Tonmodell
verrät und zu wenig auf das beim Zusammenfügen
von Etein doch unumgängliche Ausbauen mit wag-
rechten Fugen Bedacht nimmt — welches — mit einem
Wort — zu wenig dem Eteincharakter Rechnung trägt.

Außerdem find noch zwei eiserne und mehrere
hölzerne Grabzeichen aufgestellt, erstere von Julius
Diez und ch>. Bogt, letztere von jDaul Thierfch
und Wilh. Aöppen.

Der größere Teil des dem Ausstellungsunter-
nehmen zur Berfügung stehenden unüberbauten Ge-
ländes wurde zu einem Garten verwendet, der nicht
den Anspruch erheben konnte und
wollte, ein Idealbild einer ganzen
Gartenanlage zu geben; denn
das war durch die vorhandene
Anlage und durch den Baum-
bestand von vornherein ausge-
schlossen. Aber es ist doch wenig-
stens gelungen, eine ziemliche
Anzahl größerer für Gärten ver-
wendbarer Etücke paffend unter-

7f-7Z.

Von 5teinicken 6c §ohr entworfen
und in Schmiedeeisen und Messing aus-
geführt.

jdflanzenständer. (x/10 der wirk!. Gr),
von Meta ksonigmann.
Schmiedeeisen und getriebenes
Kupfer.

Entwurf von P>. L. Trooft; in
Schmiedeeisen und Messing ausge-
führt von Zimmermann 6c Lo.

— —

Kunst und Handwerk. 56. Iahrg. Heft 2.
 
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