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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 56.1905-1906

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Vom Büchermarkt
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Dom Büchermarkt.

^59. Otto £üer( Hannover; Erbbegräbnis Beinsdorff. Engel von
Earl Gundelach, Hannover, gegossen von der Akt.-Gest vorm.
H. Gladenbeck 6c Sohn in Friedrichshagen. Marmorarbeit von
der Akt.-Ges. Ri es er in Riefersfelden.

Spitzen, ^alskragen — Schmiedegitter, Lampen- und
Leuchterfüße, Lüster, Gefäße und Gefäßdekoration re.
Man möchte dem Motivhungrigen im Einblick auf
diese Sammlung zurufen:

„Greift nur hinein ins volle — — — —,

— — — •—■ nicht jedem ist's bekannt,

Und wo ihr's packt, da ist's interessant." G.

ine Festschrift von ganz hervorragender Aus-
stattung behandelt das fOOjährige Bestehen der
k. k. bf 0 f - und Staatsdruckerei in Wien, die,
gegründet, mancherlei Wandlungen durchzu-
machen hatte, immer aber auf voller künstlerischer
bföhe sich behauptete. Die in einer neuen, unter
Larischs Mitwirkung entstandenen Type erfolgte Druck-
legung ntuß als eine glänzende Arbeit bezeichnet
werden. Die reiche Ausstattung mit Zierleisten, Ini-
tialen und Textillustrationen ist von vorbildlicher
Einheitlichkeit im besten Sinne. Was die Druckwerke

aus der Frühzeit der „Runst" so sehr
auszeichnet: die Geschlossenheit des ty-
pographischen Bildes, ist hier inr voll-
sten Maße, ohne jedwede Anlehnung an
berühmte Vorbilder, erreicht durch die
zielbewußte Einhaltung bestimmter
künstlerischer Grundsätze, ohne welche
nirgends auszukommen ist. Aoloman
Moser oblag die Herstellung der in
breiter, markiger Zeichnung herge-
stellten Zierstücke, während T. (D.
Tzeschka den illustrativen Teil, Dar-
stellungen aus dem Betriebe der An-
stalt, z. T. Holzschnitte, z. T. Zinko-
graphien, zur Ausführung brachte. Sie
bilden einen wahren Glanzpunkt der
Ausstattung. Sind auch Meister wie
Nicholson durch Schöpfungen wie die
»London Types«, »Twelve Portraits«
usw. bahnbrechend geworden für eine
neue, gesunde und einfache Behand-
lung des Holzschnittes gegenüber der
immer raffinierter werdenden Technik
der tonigen Behandlung, so muß doch
zugegeben werden, daß dieser Fort-
schritt in den illustrativen Beigaben
der vorliegenden Festschrift ein ganz
eigenartiger und selbständiger genannt
werden muß. Das Wesen eines kompli-
zierten Sujets, wie eines Maschinen-
oder Setzersales, in all seinen L)aupt-
erscheinungen zu erfassen, ohne dabei
ins Aleinliche zu verfallen, die unge-
zählten Einzelheiten zum richtig wir-
kenden Bilde zusammenzuschließen und
das alles durch die technisch wohlüberlegte Behand-
lung des Striches mit dem typographischen Teile

einheitlich zu binden, war keine geringe Aufgabe. Sie
wurde vorzüglich gelöst. Das Ganze gibt ein gutes
Bild vom Ernste der neuzeitlichen Strömung, wie
sie gerade in Wien Wurzel geschlagen hat. B.-V.

alter Trane, Die Grundlagen der Zeichnung

Leipzig, Hermann Seemann Nachfolger.

Wie die beiden anderen Werke Tranes, „Linie
und Form", „Von der dekorativen Illustration des
Buches in alter und neuer Zeit", so werden auch
„Die Grundlagen der Zeichnung" jedem Leser Genuß
bereiten und eine Fülle trefflicher Anregungen geben.
Man kann das vorliegende Buch vielleicht als eine
Art Aunstgeschichte bezeichnen, die von einem be-
stimmten Gesichtspunkte aus geschrieben ist, von dem
Gesichtspunkte nämlich, wie das, was wir Dar-

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