Neuere Münchener Grabmäler.
Man sucht jetzt allgemein in solchen Fällen neue Motive
zur Darstellung zu bringen. Areuze, Anker, perzen u. a. Sym-
bole dieser Art werden seltener, oder wenn man sie bringt,
bringt man sie doch in neuen Formen. Ein gut Teil banaler
Friedhofsentimentalität rührt von dem unsinnigen Gebrauch
solcher Echmucksormen her. Auch in einem anderen, bisher arg
vernachlässigten Gebiete, der Ausführung von Inschriften, läßt
sich ein Fortschritt wahrnehmen. Die früher handwerksmäßig
hergestellten Echrifttafeln zeig-
ten die Verwendung von
Druckertypen, so daß die
steinernen Tafeln aussahen
wie in Stein ausgeführte
Todesanzeigen in den Zei-
tungen. Jetzt fängt inan
bereits wieder an, die
Echrift als ornamentalen
>98. Math. Ejuber; Grabmal
Alfred noit Meyer.
>96. Georg Wrba; Grabmal der
Familie Bertfch.
reliefartigen Anwendung der Areuz-
form, die in ihrer Art durchaus
modern und eigenartig ist. Freilich
geht es auch dabei nicht ohne Zwang
und pärte in der Formgebung ab.
Wir gewahren manchmal Formen,
die an Produkte der Eisengießerei ge-
mahnen, wie etwa das Grabmal der
Familie Förster, (Abb. 203.) In
einem andern, gleichfalls von Ga-
st-'S-r ausgeführten Grabmal — „r.A w-lg°,;Sr-bA„n-Andr°.
Familie Mörike — ist diese Form
besonders in der Lösung rein orna-
mentaler Teile, Blumenkranz und Echrift, schon viel besser durchgebildet
(Abb. 20st). Eine gelungene Anwendung erfuhr die Areuzsorm als
Relieffchmuck bei dem Grabmal der Familien Rotter und Macher (Ab-
bildung 203).
In dem Grabmal für die Familie v. Mehner von Georg Mrba
(Abb. 206) wächst das steinerne Are uz aus dem reich gegliederten
architektonischen Unterbau heraus. Ein in kräftigen Formen gehaltener
Aruzisirus verschönt das Areuz. Auch sonst ist es seiner eigenartigen
Aomposition wegen bemerkenswert. Der Tharakter des Eteinkreuzes
kommt vorzüglich zur Geltung. Mit seinem Gefühl für das Tektonische
des ganzen Ausbaues sind die ausmündenden Aurven des Areuzes-
ftammes in die Architektonik des Unterbaues übergeleitet. Es ist alles
fein konstruktiv gedacht und entwickelt, und das Problem ohne pärte und
Prätention ganz selbstverständlich gelöst. Mannigfaltig und eigenartig
ist auch die Behandlung der ornamentalen einzelnen Echmuckformen.
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Man sucht jetzt allgemein in solchen Fällen neue Motive
zur Darstellung zu bringen. Areuze, Anker, perzen u. a. Sym-
bole dieser Art werden seltener, oder wenn man sie bringt,
bringt man sie doch in neuen Formen. Ein gut Teil banaler
Friedhofsentimentalität rührt von dem unsinnigen Gebrauch
solcher Echmucksormen her. Auch in einem anderen, bisher arg
vernachlässigten Gebiete, der Ausführung von Inschriften, läßt
sich ein Fortschritt wahrnehmen. Die früher handwerksmäßig
hergestellten Echrifttafeln zeig-
ten die Verwendung von
Druckertypen, so daß die
steinernen Tafeln aussahen
wie in Stein ausgeführte
Todesanzeigen in den Zei-
tungen. Jetzt fängt inan
bereits wieder an, die
Echrift als ornamentalen
>98. Math. Ejuber; Grabmal
Alfred noit Meyer.
>96. Georg Wrba; Grabmal der
Familie Bertfch.
reliefartigen Anwendung der Areuz-
form, die in ihrer Art durchaus
modern und eigenartig ist. Freilich
geht es auch dabei nicht ohne Zwang
und pärte in der Formgebung ab.
Wir gewahren manchmal Formen,
die an Produkte der Eisengießerei ge-
mahnen, wie etwa das Grabmal der
Familie Förster, (Abb. 203.) In
einem andern, gleichfalls von Ga-
st-'S-r ausgeführten Grabmal — „r.A w-lg°,;Sr-bA„n-Andr°.
Familie Mörike — ist diese Form
besonders in der Lösung rein orna-
mentaler Teile, Blumenkranz und Echrift, schon viel besser durchgebildet
(Abb. 20st). Eine gelungene Anwendung erfuhr die Areuzsorm als
Relieffchmuck bei dem Grabmal der Familien Rotter und Macher (Ab-
bildung 203).
In dem Grabmal für die Familie v. Mehner von Georg Mrba
(Abb. 206) wächst das steinerne Are uz aus dem reich gegliederten
architektonischen Unterbau heraus. Ein in kräftigen Formen gehaltener
Aruzisirus verschönt das Areuz. Auch sonst ist es seiner eigenartigen
Aomposition wegen bemerkenswert. Der Tharakter des Eteinkreuzes
kommt vorzüglich zur Geltung. Mit seinem Gefühl für das Tektonische
des ganzen Ausbaues sind die ausmündenden Aurven des Areuzes-
ftammes in die Architektonik des Unterbaues übergeleitet. Es ist alles
fein konstruktiv gedacht und entwickelt, und das Problem ohne pärte und
Prätention ganz selbstverständlich gelöst. Mannigfaltig und eigenartig
ist auch die Behandlung der ornamentalen einzelnen Echmuckformen.
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