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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 56.1905-1906

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Fammler, Franz Heinz: Neue Holzeinlegekunst
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https://doi.org/10.11588/diglit.10293#0162

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Neuheiten aus dem Münchener Runstgewerbehaus.

282. Vase aus getriebenem und patiniertem Rupfer, mit
eisernem Fußgestell, von I. tvinhartöcCo. (VZ d. w. Größe.)

zugefallen, muß als des Schweißes der Edlen wert und
der regsten Nachfolge würdig bezeichnet werden. Nicht
mehr allein in den: Lichtspiel von cholzfarbe zu bjolz-
farbe liegt hier die Wirkung, vielmehr die bchruptnote
erstellen die Waserungsvarietäten der zu den Intar-
sienwerken gewählten Holzarten, indem sie hier aus
sich selbst heraus, gleichsam naturgewollt, jenes Licht-
und Schattenrelief zuwege bringen, das für den
künstlerischen Genußwert der Intarsienschöpfung die
höchste jDotenz bedeutet.

Eine solche Wiedergeburt der b)olzeinlegekunst
übt aber aus die Entwicklung der modernen Wöbel-
architektur einen zweifellos tiefgreifenden Einfluß, der
namentlich die Aunstindustrie auf diesem Gebiete vor

283. In Rupfer getriebeue, gefärbte und mit Steinen besetzte
Gefäße von I. w in hart & Co., München. (V6 d. w. Größe.)

der naheliegenden Gefahr einseitiger Hormüberschätzung
bewahren kann. Ist es doch gerade das Endziel
der vom neuzeitlichen Aunstgewerbe inspirierten
Wöbelkunst, die an sich leblosen Einzelteile der
Wohnungseinrichtung zu uns in ein gewisses persön-
liches Verhältnis des Nkitlebens zu bringen. Wohl
bleibt es da eine unantastbare Aunstwahrheit, daß
daraufhin namentlich dort, wo der Wöbelbau sich
in ausgesprochen praktischen Gleisen bewegt, die aus
der Zweckmäßigkeit geborene behaglichste Horm als
erste Forderung bevorzugte Geltung zu beanspruchen
hat. Wohl soll nicht verkannt werden, daß ein
Nutzmöbel, welches sich nicht schon durch seine Aon-
struktion als vollwertiges Gebilde unseres lebendigen
Aunstbedürfnistes ausweist, auch nicht durch eine
ihm mitgegebene Intarsienverzierung gerettet und

28^. Bowle (pattuiertes Messing) vou Cugen Chrenböek,
München. (V« C w. Größe.)
 
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