Die Ehrengaben zur cherkoiner-Aonknrrenz (Automobilfahrt ^yos).
586. (sierkomer-Konknrrenz); Erinnerungsplakette, in Silber
getrieben von Aarl Scharrath, Stuttgart (V4 d. wirkt. Größe;
vgl. Tert nebenstehend). Gewählt von den Delegierten der drei
Automobilklubs ; j Bewertungspreis.
wie ein Haar wirkende, gleichartige Werke eingelaufen
waren, so daß es möglich war, die beiden Werke
als Gegenstücke zu einer Ehrengabe zu vereinigen,
wobei nur die beiden für die Wiener und die Mün-
chener Statuette bestimmten Postamente —- hellroter
Marmor mit dunkelbronzener Schrifttafel und gra-
vierter goldener Schrift — in München angefertigt
wurden. Eilte frühere Zeit hätte es für durchaus
unmöglich gehalten, deit verkappenden Anzügen eines
Autlerpaares irgendwelchen bildhauerischen Reiz ab-
zugewinnen; wir sind fortgeschritten und haben ge-
funden, daß die Eharakteriftik ein gnt Teil Schön-
heit in sich schließt.
Wollte man freilich in einer stgürlichen Dar-
stellung Ulid zwar durch einen dahinstürmenden, be-
kleideten Menschen, das rasende Dahinsausen des
Automobils zum Ausdruck bringen, dann konnte nur
eine leichte Gewandung in Betracht komlnen, die
sich den Körperformen treu anschmiegt ulid in den
Falten selbst in statternden Bändern und Ähnlichem
die fliegende Eile veranschaulicht, wie dies bei der reiz-
vollen Statuette von Karl Philipp, Wien, (Abb.58fl
n. 585) zutrifft; der Begriff der „Nike", unter welchem
Motto Philipp die Skizze eingesandt hatte, hat hier eine
neue Prägung gesunden. Bei dem eng gefältelten
Gewand denkt man unwillkürlich an archaische Ge-
wandfiguren und griechische Vasenmalereien. Eine ge-
linde Störung des Eindrucks bewirkt die längs dem
ausgestreckten rechten Arm liegende Siegespalme im
Zusammenhalt mit dem Haarband, da beide Dinge
zusammen eine Linie bilden und wie eine Einheit
erscheinen, die sie doch nicht sind.
Aus jedes Gewand wurde bei den Schnelläufern
von Heinr. Wadere und Heinr. Jobst verzichtet.
Wadere brachte einen reizenden halbwüchsigen Jüng-
ling (Abb. 588 u. 589)/ öer bereits am Ziele vorbeigeeilt
zu sein scheint, da er schon den Siegeslorbeer schwingt,
während er mit leichter Wendung des Kopfes froh-
lockend das vergebliche Blühen seines Nachfolgers
belächelt. Die Ausführung in der dunklen glänzen-
den Bronze, die nur an den Lorbeerzweig und an
den das Hostament einfassenden Kränzen durch den
natürlichen Bronzeton verdrängt wird, verdient ganz
besonders hervorgehoben zu werden.
Hat Wadere feinem Läufer fchou den Lorbeer
in die Hand gegeben, so scheinen die beiden Figuren
von Heinr. Jobst, die er unter dem Motto „der Tag"
und „die Stunde" eingereicht hatte, — Jüngling und
Jungfrau — ihre Hände gierig nach dem Siegespreis
auszustrecken (Abb. 5si2—595); diese beiden Gestalten
sind für die Kennzeichnung der Situation des atem-
losen Hastens nach dem ersehnten Ziele hin ungemein
bezeichnend gestaltet. Die Ausführung verdient
volles Lob.
Auch Emil Kiemlen, Stuttgart, stellte seine
„Schnelligkeit" durch eine nackte weibliche Figur dar,
aber weder die Haltung noch die Proportionen oder
der Gesichtsausdruck der — übrigens in Silber ge-
gossenen — Figur, werden ohne Widerspruch hinge-
nommen. — Das getriebene Silberrelief, das Karl
Scharrath, Stuttgart, beim Wettbewerb unter der
Flagge „Friede" eingesandt hatte — eine nackte
weibliche Gestalt, die ans eines Adlers Rücken über
Wolken dahinschwebt —, hätte durch eine weniger
weiche Durchbildung sehr gewinnen können, insbe-
sondere bei dem gleichmäßig matten Goldglanz der
Oberfläche (Abb. 586). In der Ausführung besitzt
das Relief einen einfachen modernen, braun gebeizten
Holzrahmen. — Daran reiht sich das kleine Silberrelief
von F. Hörnlein (Abb. 587) an, das von L. Thr.
Lauer, Nürnberg, als Erinnerungs-Hlakette verviel-
587. Oerkomer-Ronkurrenz); Erinnerungsplakette, nach Modell
von Fritz siörnlein, Dresden-Striesen, ausgeführt L. Ehr.
Lauer, Nürnberg, (chalbe wirkt. Größe.)
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586. (sierkomer-Konknrrenz); Erinnerungsplakette, in Silber
getrieben von Aarl Scharrath, Stuttgart (V4 d. wirkt. Größe;
vgl. Tert nebenstehend). Gewählt von den Delegierten der drei
Automobilklubs ; j Bewertungspreis.
wie ein Haar wirkende, gleichartige Werke eingelaufen
waren, so daß es möglich war, die beiden Werke
als Gegenstücke zu einer Ehrengabe zu vereinigen,
wobei nur die beiden für die Wiener und die Mün-
chener Statuette bestimmten Postamente —- hellroter
Marmor mit dunkelbronzener Schrifttafel und gra-
vierter goldener Schrift — in München angefertigt
wurden. Eilte frühere Zeit hätte es für durchaus
unmöglich gehalten, deit verkappenden Anzügen eines
Autlerpaares irgendwelchen bildhauerischen Reiz ab-
zugewinnen; wir sind fortgeschritten und haben ge-
funden, daß die Eharakteriftik ein gnt Teil Schön-
heit in sich schließt.
Wollte man freilich in einer stgürlichen Dar-
stellung Ulid zwar durch einen dahinstürmenden, be-
kleideten Menschen, das rasende Dahinsausen des
Automobils zum Ausdruck bringen, dann konnte nur
eine leichte Gewandung in Betracht komlnen, die
sich den Körperformen treu anschmiegt ulid in den
Falten selbst in statternden Bändern und Ähnlichem
die fliegende Eile veranschaulicht, wie dies bei der reiz-
vollen Statuette von Karl Philipp, Wien, (Abb.58fl
n. 585) zutrifft; der Begriff der „Nike", unter welchem
Motto Philipp die Skizze eingesandt hatte, hat hier eine
neue Prägung gesunden. Bei dem eng gefältelten
Gewand denkt man unwillkürlich an archaische Ge-
wandfiguren und griechische Vasenmalereien. Eine ge-
linde Störung des Eindrucks bewirkt die längs dem
ausgestreckten rechten Arm liegende Siegespalme im
Zusammenhalt mit dem Haarband, da beide Dinge
zusammen eine Linie bilden und wie eine Einheit
erscheinen, die sie doch nicht sind.
Aus jedes Gewand wurde bei den Schnelläufern
von Heinr. Wadere und Heinr. Jobst verzichtet.
Wadere brachte einen reizenden halbwüchsigen Jüng-
ling (Abb. 588 u. 589)/ öer bereits am Ziele vorbeigeeilt
zu sein scheint, da er schon den Siegeslorbeer schwingt,
während er mit leichter Wendung des Kopfes froh-
lockend das vergebliche Blühen seines Nachfolgers
belächelt. Die Ausführung in der dunklen glänzen-
den Bronze, die nur an den Lorbeerzweig und an
den das Hostament einfassenden Kränzen durch den
natürlichen Bronzeton verdrängt wird, verdient ganz
besonders hervorgehoben zu werden.
Hat Wadere feinem Läufer fchou den Lorbeer
in die Hand gegeben, so scheinen die beiden Figuren
von Heinr. Jobst, die er unter dem Motto „der Tag"
und „die Stunde" eingereicht hatte, — Jüngling und
Jungfrau — ihre Hände gierig nach dem Siegespreis
auszustrecken (Abb. 5si2—595); diese beiden Gestalten
sind für die Kennzeichnung der Situation des atem-
losen Hastens nach dem ersehnten Ziele hin ungemein
bezeichnend gestaltet. Die Ausführung verdient
volles Lob.
Auch Emil Kiemlen, Stuttgart, stellte seine
„Schnelligkeit" durch eine nackte weibliche Figur dar,
aber weder die Haltung noch die Proportionen oder
der Gesichtsausdruck der — übrigens in Silber ge-
gossenen — Figur, werden ohne Widerspruch hinge-
nommen. — Das getriebene Silberrelief, das Karl
Scharrath, Stuttgart, beim Wettbewerb unter der
Flagge „Friede" eingesandt hatte — eine nackte
weibliche Gestalt, die ans eines Adlers Rücken über
Wolken dahinschwebt —, hätte durch eine weniger
weiche Durchbildung sehr gewinnen können, insbe-
sondere bei dem gleichmäßig matten Goldglanz der
Oberfläche (Abb. 586). In der Ausführung besitzt
das Relief einen einfachen modernen, braun gebeizten
Holzrahmen. — Daran reiht sich das kleine Silberrelief
von F. Hörnlein (Abb. 587) an, das von L. Thr.
Lauer, Nürnberg, als Erinnerungs-Hlakette verviel-
587. Oerkomer-Ronkurrenz); Erinnerungsplakette, nach Modell
von Fritz siörnlein, Dresden-Striesen, ausgeführt L. Ehr.
Lauer, Nürnberg, (chalbe wirkt. Größe.)
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