Ehrengaben zu in XV. Deutschen Bundesschießen.
63^. vgl. Abb. 635. (V2 d. wirkt. Größe).
Geschenke, die die gotische Goldschmiedekunst vertreten;
in blankem Silber und Gold gehalten slinnnerts und
prickelts hier durcheinander, daß inan kaum bemerkt,
wie geschickt die lustigen Narren von Erasmus
Grosser aus dem alten Rathanssaal hier als Becher-
füße verwertet sind.
In die Werkstätte von Steinicken 6^ Lohr
führen uns die folgenden beiden Bilder (Abb. 63^
u. 635) — ein Tafelaufsatz, ganz vergoldet, am
runden Fuß mit drei emaillierten Wappen (Deutsches
Reich, Bayern, München) und Granaten geschmückt;
die Dreiteilung setzt sich auch an und über der Schale
fort, von deren Rand schlanke Bügel nach dem
kristallenen Schaft in der Mitte hinübergreifen, der
eine Diana trägt. Der im Unterteil des Schaftes,
zwischen drei zierlichen romanisierenden Säulchen,
eingestellte stilisierte Strauß (Abb. 635) trägt blau-
grüne Türkise, der Schaft selbst Opale und perlen
und am obersten Ring Saphire und Thrysoprase.
— Tinen auch für den täglichen Gebrauch, nicht für
festliche Gelage, tauglichen fl)reis bildet das Tinten-
zeug von Ferd. charrach 6c Sohn (Abb. 636).
Die absolut zuverlässige Standfestigkeit ist durch die
Verwendung von Stein verbürgt, und die schwarz-
grüne Farbe des Serpentin sorgt dafür, daß etwaige
Tintenklexe hübsch „im Dunklen bleiben" ; Fassung
und Schmuck, von denen besonders der chirschen-
schädel und der die Armbrust über der linken Schul-
ter zurechtrückende Amor beachtet zu werden ver-
dienen, bestehen aus Silber, teils oxydiert, teils ver-
goldet.
Mit dein Tafelaufsatz von T. Ri e g e l (Abb. 637
bis 63ß) schließt die Reihe der von der Stadt, bzw.
von der ihr für Kunstzwecke rc. zur Verfügung
stehenden Matth. Vschorr-Stiftung, gespendeten Ehren-
gaben, — ein Merk, das erst seine volle, richtige
Wirkung ausüben kann und wird, wenn es eine
reich gedeckte Tafel ziert und selbst seinen k)aupt-
schmuck in den in seine Schalen gelegten Früchten
und Blumen sindet, wobei gleichzeitig der sonst etwas
mächtig erscheinende cholzsockel hinter Schüsseln rc.
größtenteils verschwindet; im Bilde kann man sich
diese Wirkung durch Zuhalten des cholzsockels leicht
vergegenwärtigen. Der Sockel besteht aus braun
gebeiztem Eichenholz, der mit zierlichen, vergol-
deten und von Vögeln belebtem Gezweig ge-
schmückt ist; er trägt den stark ausladenden Fuß der
weiten Schale, deren Rand Waldgezweig und -Getier
in flacher Meiselarbeit zeigt. Vier chubertushirsche,
umwachsen von perlenbesetztem Geäst, scheinen die
Schale zu stützen. Aus dieser heraus entwickelt sich
ein mächtiger, mit Lasursteinen besetzter Sockel, der
auf dünner Tbenholzplatte das eigentliche Kleinod,
den j?okal, hochhebt; hier ist Riegels künstlerische
Art ganz in ihrem Element. Der j?okal bildet einen
Eichbaum, dessen Bedeutung durch die emaillierten
Wappen der vier deutschen Königreiche (am Knauf)
und durch die gravierten Wappen der andern deutschen
Staaten im Gezweig deutlich gekennzeichnet ist; nach
unten breiten sich die Wurzeln zwischen roten und
grünen Turmalinen aus, nach oben entfaltet sich
(über dem Knauf) ein üppiges Eichengezweig, das
mit dem eingemeifelten Laubwerk in die Gefäßfläche
übergeht.
Unter den von privater Seite gespendeten Ehren-
gaben ist der Tafelaufsatz der Spatenbrauerei, Gabriel
Sedlmayr, von St einicken & L o h r (Abb. 6fl0—6fl2)
302
63^. vgl. Abb. 635. (V2 d. wirkt. Größe).
Geschenke, die die gotische Goldschmiedekunst vertreten;
in blankem Silber und Gold gehalten slinnnerts und
prickelts hier durcheinander, daß inan kaum bemerkt,
wie geschickt die lustigen Narren von Erasmus
Grosser aus dem alten Rathanssaal hier als Becher-
füße verwertet sind.
In die Werkstätte von Steinicken 6^ Lohr
führen uns die folgenden beiden Bilder (Abb. 63^
u. 635) — ein Tafelaufsatz, ganz vergoldet, am
runden Fuß mit drei emaillierten Wappen (Deutsches
Reich, Bayern, München) und Granaten geschmückt;
die Dreiteilung setzt sich auch an und über der Schale
fort, von deren Rand schlanke Bügel nach dem
kristallenen Schaft in der Mitte hinübergreifen, der
eine Diana trägt. Der im Unterteil des Schaftes,
zwischen drei zierlichen romanisierenden Säulchen,
eingestellte stilisierte Strauß (Abb. 635) trägt blau-
grüne Türkise, der Schaft selbst Opale und perlen
und am obersten Ring Saphire und Thrysoprase.
— Tinen auch für den täglichen Gebrauch, nicht für
festliche Gelage, tauglichen fl)reis bildet das Tinten-
zeug von Ferd. charrach 6c Sohn (Abb. 636).
Die absolut zuverlässige Standfestigkeit ist durch die
Verwendung von Stein verbürgt, und die schwarz-
grüne Farbe des Serpentin sorgt dafür, daß etwaige
Tintenklexe hübsch „im Dunklen bleiben" ; Fassung
und Schmuck, von denen besonders der chirschen-
schädel und der die Armbrust über der linken Schul-
ter zurechtrückende Amor beachtet zu werden ver-
dienen, bestehen aus Silber, teils oxydiert, teils ver-
goldet.
Mit dein Tafelaufsatz von T. Ri e g e l (Abb. 637
bis 63ß) schließt die Reihe der von der Stadt, bzw.
von der ihr für Kunstzwecke rc. zur Verfügung
stehenden Matth. Vschorr-Stiftung, gespendeten Ehren-
gaben, — ein Merk, das erst seine volle, richtige
Wirkung ausüben kann und wird, wenn es eine
reich gedeckte Tafel ziert und selbst seinen k)aupt-
schmuck in den in seine Schalen gelegten Früchten
und Blumen sindet, wobei gleichzeitig der sonst etwas
mächtig erscheinende cholzsockel hinter Schüsseln rc.
größtenteils verschwindet; im Bilde kann man sich
diese Wirkung durch Zuhalten des cholzsockels leicht
vergegenwärtigen. Der Sockel besteht aus braun
gebeiztem Eichenholz, der mit zierlichen, vergol-
deten und von Vögeln belebtem Gezweig ge-
schmückt ist; er trägt den stark ausladenden Fuß der
weiten Schale, deren Rand Waldgezweig und -Getier
in flacher Meiselarbeit zeigt. Vier chubertushirsche,
umwachsen von perlenbesetztem Geäst, scheinen die
Schale zu stützen. Aus dieser heraus entwickelt sich
ein mächtiger, mit Lasursteinen besetzter Sockel, der
auf dünner Tbenholzplatte das eigentliche Kleinod,
den j?okal, hochhebt; hier ist Riegels künstlerische
Art ganz in ihrem Element. Der j?okal bildet einen
Eichbaum, dessen Bedeutung durch die emaillierten
Wappen der vier deutschen Königreiche (am Knauf)
und durch die gravierten Wappen der andern deutschen
Staaten im Gezweig deutlich gekennzeichnet ist; nach
unten breiten sich die Wurzeln zwischen roten und
grünen Turmalinen aus, nach oben entfaltet sich
(über dem Knauf) ein üppiges Eichengezweig, das
mit dem eingemeifelten Laubwerk in die Gefäßfläche
übergeht.
Unter den von privater Seite gespendeten Ehren-
gaben ist der Tafelaufsatz der Spatenbrauerei, Gabriel
Sedlmayr, von St einicken & L o h r (Abb. 6fl0—6fl2)
302