Das Aunstgewerbe auf der Nürnberger Ausstellung.
67^. Schinicdeiserncr Lüster; von R. Kirsch, München. (V,g d. wirkl. Größe.)
Muster gesch.
bildern etwas leicht; gegen die
Beizung der einzelnen Hölzer, z. B.
für blaue £uft und grünes Gras,
läßt sich nichts einwenden; nur
pinfel und Feder sollten aus dein
Spiel bleiben, was aber pans
Starck, Nürnberg, in dieser pin-
sicht leistet, muß um so mehr mit
Entschiedenheit abgelehnt werden,
als er von seinen „Nürnberger
Ansichten" sagt, „sämtliche Bilder
sind aus tausenden Naturholzteilen
zusammengesetzt," — dabei ist mit
den Farben so stark nachgeholfen,
daß man stellenweise vom polz gar
nichts mehr sieht, Für das wür-
digen der Intarsiaarbeit sind die
Entstehungsstadien, wie sie Ehrist.
Bauer, Nürnberg, vorsührt, ge-
wiß sehr lehrreich; wenn man aber
schließlich von „schattiert" liest, dann
frägt man sich: ja, warum uralt
man denn nicht gleich alles? Das
wäre doch einfacher und noch
billiger!
Über einzelne Möbel sich aus-
zusprechen, liegt wenig Veranlassung
vor, da von den besseren Werkstätten
nur auf Gesamträume hingearbeitet
wurde; der Rest kommt nicht irr
Betracht — ausgenommen die schon
berührten Musikinstrumente, unter
eines von V. Verdux, wünchen (s. Abb. 627 im
letzten peft); denr letzteren, von Prof, wetzen dorf,
Bensheinr, entworfen, in dessen geometrischen Intarsien
buntgebeizte pölzer stark nritsprechen, stellte die ^trma
noch einige andere Stücke zurseite, deren landschaftliche
Intarsien dagegen ganz ohne Zuhilfenahme künstlicher
Beizen hergestellt sind und eben durch diese Beschränkung
aus die Naturfarben des polzes zugleich auf ein flächen-
haftes Aussehen des §andschaftsbildes hinwirken (Ab-
bildung 627 in peft (0 und Abb. 65(, S. 5(5).
Aus den trefflichen derartigen Arbeiten, die die
pandwerker-Fachfchule in Fürth ausgestellt hat, darf
man hoffen, daß nach und nach dem gerade in Nürn-
berg eingerissenen Unfug mit farbigen Intarsien land-
schaftlicher Art gesteuert wird, wo ganze 2 bis 5 und
mehr ^uadratdezimeter große Flächen einfach mit dem
Pinsel übermalt sind, und wo aufs Unverfrorenste
Wasserspiegelungen, grüne Bäume ic. hineingepinselt
sind. Schon Ioh. Adelhard, Nürnberg, nimmt es
in seinen im Aunstgewerbehaus hängenden polzmosaik-
526
675. Seuergcrät; von R. Airsch, München. (Vio £>• rtnrfl.
Größe.) Muster gesch.
67^. Schinicdeiserncr Lüster; von R. Kirsch, München. (V,g d. wirkl. Größe.)
Muster gesch.
bildern etwas leicht; gegen die
Beizung der einzelnen Hölzer, z. B.
für blaue £uft und grünes Gras,
läßt sich nichts einwenden; nur
pinfel und Feder sollten aus dein
Spiel bleiben, was aber pans
Starck, Nürnberg, in dieser pin-
sicht leistet, muß um so mehr mit
Entschiedenheit abgelehnt werden,
als er von seinen „Nürnberger
Ansichten" sagt, „sämtliche Bilder
sind aus tausenden Naturholzteilen
zusammengesetzt," — dabei ist mit
den Farben so stark nachgeholfen,
daß man stellenweise vom polz gar
nichts mehr sieht, Für das wür-
digen der Intarsiaarbeit sind die
Entstehungsstadien, wie sie Ehrist.
Bauer, Nürnberg, vorsührt, ge-
wiß sehr lehrreich; wenn man aber
schließlich von „schattiert" liest, dann
frägt man sich: ja, warum uralt
man denn nicht gleich alles? Das
wäre doch einfacher und noch
billiger!
Über einzelne Möbel sich aus-
zusprechen, liegt wenig Veranlassung
vor, da von den besseren Werkstätten
nur auf Gesamträume hingearbeitet
wurde; der Rest kommt nicht irr
Betracht — ausgenommen die schon
berührten Musikinstrumente, unter
eines von V. Verdux, wünchen (s. Abb. 627 im
letzten peft); denr letzteren, von Prof, wetzen dorf,
Bensheinr, entworfen, in dessen geometrischen Intarsien
buntgebeizte pölzer stark nritsprechen, stellte die ^trma
noch einige andere Stücke zurseite, deren landschaftliche
Intarsien dagegen ganz ohne Zuhilfenahme künstlicher
Beizen hergestellt sind und eben durch diese Beschränkung
aus die Naturfarben des polzes zugleich auf ein flächen-
haftes Aussehen des §andschaftsbildes hinwirken (Ab-
bildung 627 in peft (0 und Abb. 65(, S. 5(5).
Aus den trefflichen derartigen Arbeiten, die die
pandwerker-Fachfchule in Fürth ausgestellt hat, darf
man hoffen, daß nach und nach dem gerade in Nürn-
berg eingerissenen Unfug mit farbigen Intarsien land-
schaftlicher Art gesteuert wird, wo ganze 2 bis 5 und
mehr ^uadratdezimeter große Flächen einfach mit dem
Pinsel übermalt sind, und wo aufs Unverfrorenste
Wasserspiegelungen, grüne Bäume ic. hineingepinselt
sind. Schon Ioh. Adelhard, Nürnberg, nimmt es
in seinen im Aunstgewerbehaus hängenden polzmosaik-
526
675. Seuergcrät; von R. Airsch, München. (Vio £>• rtnrfl.
Größe.) Muster gesch.