Das Kunstgewerbe auf der Nürnberger Ausstellung.
Gitter von Selbständigkeit zeugen. Albr. Leibold
dcSohn, Nürnberg, verfügt zweifellos über tüchtige
Aräfte, besonders für Aufgaben, die ihn die wohl-
bekannten Bahnen des Alten verfolgen lassen; wo
er aber diese verlassen will (Abb. 699), da läuft er
leicht Gefahr zu entgleisen.
Bon dein Ginfluß, den man von den Nürn-
berger Meisterkursen etwa hätte erwarten sollen, ist
herzlich wenig wahrzunehmen. G. Frey/) Nürn-
berg, einer der Teilnehmer, scheint förmlich vor der
Aunst feiner Altvordern, die in der Gruppe „Alt-
Nürnberg" so prächtige Schlüssel und Beschläge zeigt,
zn kapitulieren, indem er eine etwa fl qm umfassende
Tafel mit vorzüglich gearbeiteten Beschlägen in allen
Stilarten (darunter 3—fl moderne!) ausstellte, auch ein
Paar mehrarmige Rokokoleuchter auf kleinen Stän-
dern im — „Jugendstil"; der unentwegte Verehrer
der alten Schmicdekunst lacht sich ins Fäustchen und
denkt: so muß man's anstellen, wenn man die neuen
Bestrebungen um den mühsam errungenen Aredit
bringen will?) ■—Wer wollte es auch der Fürth er
pandwerkerschule verübeln, daß sie ihre Schüler
an guten alten Mustern ihre Erstlingsversuche machen
698. Schmiedcisen-Lüster mit Relief aus Duranabronze; auf
rotem Grund; Entwurf von Rud. S w 0 b 0 d a , Detmold; Aus-
führung von 1P. Lichheim, München. (710 d. wirkt. Größe,)
Muster gesch.
9 vgl. Iahrg. S. 302.
^) !Pie uns berichtet wird, ist die ganze Tafel mit den
Beschlägen vom Bayer. Gewerbemuseum für seine Sammlungen
gekauft worden.
— Alois Frieding er feine prächtigen Türringe und
Türgriffe^) und Ottmar Ae es eine Reihe tüchtiger,
unter seiner Leitung angesertigter Arbeiten aus der
städtischen Gewerbeschule, aus die wir bei einer-
späteren Gelegenheit zurückkommen werden. Nur mit
nrodernen Arbeiten sind 90s. Zimmermann To.
(Abb. 700—705) und Zoh. Frohnsbeck (2lbb. 73fl
und 733) vertreten, letzterer mit einem ganz in
Duranametall geschmiedeten und dunkel patinierten
Grabnral.
Unter den nichtmünchenerischen Aunstschmiede-
arbeiten moderner Richtung flndct sich recht viel Be-
denkliches. Als erfreuliche Ausnahmen find einige
Lüster zu nennen — z. B. die der Gewerbevereine
zu Lindau und Erding (Abb. 707 und 7s0) und
der aus dem Meisterkurs des Bayer. Gewerbemuseums
(Abb. 706) — sowie die Arbeiten von Aonrad
Bert hold, Nürnberg, dessen Palmständer, Laternen,
9 vgl. Iahrg. Z90Z, S. f58 und ^904, 5. 209.
699- Lüster, nach Entwurf von thaus Friede!, Dresden,
geschmiedet von A. Leibold 6c Sohn, Nürnberg. (1/l0 d.
wirkl. Größe.) Muster gesch.
Z3Z
Gitter von Selbständigkeit zeugen. Albr. Leibold
dcSohn, Nürnberg, verfügt zweifellos über tüchtige
Aräfte, besonders für Aufgaben, die ihn die wohl-
bekannten Bahnen des Alten verfolgen lassen; wo
er aber diese verlassen will (Abb. 699), da läuft er
leicht Gefahr zu entgleisen.
Bon dein Ginfluß, den man von den Nürn-
berger Meisterkursen etwa hätte erwarten sollen, ist
herzlich wenig wahrzunehmen. G. Frey/) Nürn-
berg, einer der Teilnehmer, scheint förmlich vor der
Aunst feiner Altvordern, die in der Gruppe „Alt-
Nürnberg" so prächtige Schlüssel und Beschläge zeigt,
zn kapitulieren, indem er eine etwa fl qm umfassende
Tafel mit vorzüglich gearbeiteten Beschlägen in allen
Stilarten (darunter 3—fl moderne!) ausstellte, auch ein
Paar mehrarmige Rokokoleuchter auf kleinen Stän-
dern im — „Jugendstil"; der unentwegte Verehrer
der alten Schmicdekunst lacht sich ins Fäustchen und
denkt: so muß man's anstellen, wenn man die neuen
Bestrebungen um den mühsam errungenen Aredit
bringen will?) ■—Wer wollte es auch der Fürth er
pandwerkerschule verübeln, daß sie ihre Schüler
an guten alten Mustern ihre Erstlingsversuche machen
698. Schmiedcisen-Lüster mit Relief aus Duranabronze; auf
rotem Grund; Entwurf von Rud. S w 0 b 0 d a , Detmold; Aus-
führung von 1P. Lichheim, München. (710 d. wirkt. Größe,)
Muster gesch.
9 vgl. Iahrg. S. 302.
^) !Pie uns berichtet wird, ist die ganze Tafel mit den
Beschlägen vom Bayer. Gewerbemuseum für seine Sammlungen
gekauft worden.
— Alois Frieding er feine prächtigen Türringe und
Türgriffe^) und Ottmar Ae es eine Reihe tüchtiger,
unter seiner Leitung angesertigter Arbeiten aus der
städtischen Gewerbeschule, aus die wir bei einer-
späteren Gelegenheit zurückkommen werden. Nur mit
nrodernen Arbeiten sind 90s. Zimmermann To.
(Abb. 700—705) und Zoh. Frohnsbeck (2lbb. 73fl
und 733) vertreten, letzterer mit einem ganz in
Duranametall geschmiedeten und dunkel patinierten
Grabnral.
Unter den nichtmünchenerischen Aunstschmiede-
arbeiten moderner Richtung flndct sich recht viel Be-
denkliches. Als erfreuliche Ausnahmen find einige
Lüster zu nennen — z. B. die der Gewerbevereine
zu Lindau und Erding (Abb. 707 und 7s0) und
der aus dem Meisterkurs des Bayer. Gewerbemuseums
(Abb. 706) — sowie die Arbeiten von Aonrad
Bert hold, Nürnberg, dessen Palmständer, Laternen,
9 vgl. Iahrg. Z90Z, S. f58 und ^904, 5. 209.
699- Lüster, nach Entwurf von thaus Friede!, Dresden,
geschmiedet von A. Leibold 6c Sohn, Nürnberg. (1/l0 d.
wirkl. Größe.) Muster gesch.
Z3Z