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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 56.1905-1906

DOI Artikel:
Gmelin, Leopold: Das Kunstgewerbe auf der Nürnberger Ausstellung, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.10293#0356

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Das Kunstgewerbe auf der Nürnberger Ausstellung.

schale mit einem liebenden paar. Die meisten Xllün-
chener, die sich mit Uleinbronzen befassen, haben eben
ihre Arbeiten nach Dresden geschickt, wo sie sich mehr
Erfolg versprechen. Und das Großgerät in L ü ft e r tt,
das einem auf mancher anderen Ausstellung unange-
nehm belästigt, beschränkt sich auf die einzige Firma
L. A. Rieding er, Augsburg, die den ganzen
Hinteren Ulittelraum auf der Schrägachse des Aunst-
gewerbehauses mit ihren Arbeiten behängt hat
(Xlbb. 708 u. 70h); die altbewährte Firma ringt
stark, um ihre ehemalige Vorzugsstellung aus dem
Gebiete des Lichtgerätes wieder zu erobern. Unter
ihren zahlreichen Lüstern und Lampen ist manches,
was auch heute noch die Hoffnung auf endlichen
Sieg zu nähren geeignet ist.

Unerfreulich ist int ganzen die Rolle, welche
das Zinn auf der Ausstellung spielt. Ludwig XHory,
Uo'inchen, ist einer der wenigen Zinngießer, die zwar
die alten Typen nicht aus dein Auge lasten, sie so-
gar nüt Geschick weiter pflegen, aber doch auch in
geschmackvoller Weise dem modernen Verlangens
Rechnung tragen; auch andere XNünchener —
Reinem ann Zos. Lichtin g er, Znh. Otto
Loewenstein) — sind mit Erfolg bemüht, den guten
Ruf der Zinnwaren aufrecht zu erhalten. Zn
Nürnberg selbst vertreten die „Z sis-U) erke (früher
Alalter Scherf) mit ihrer reichhaltigen Sammlung
von Gegenständen aus „Osiris-XRetall" (einer Zinn-
legierung) die einheimischen Zinnarbeiten in wür-
diger Weise. Daneben aber wird sonst soviel Wider-

704. Geschmiedetes Gittertor für die Kirche tu 5chloßberg bei
Nofenheim, nach Entwurf von Jakob Anger ttt air, München,
ans gef. v. Peter Däolf, Rosenheim.
(Vss d. wirkt. Größe.) Muster gesch.

liches geboten, daß man am
liebsten mindestens neun Zehntel
des ganzen ^Souvenier"-Plun-
ders, samt den Zinnabgüssen
der römischen Silbergefäße aus
dem pildesheimer Silberfund (!)
mit eisernen Besen hinausfegen
möchte.

705. Schmiedeiserner §ü>ter; von Ernst Schmidt, München, Ohg d. wirkl. Größe.)

Muster gefch.

Der Vollständigkeit wegen
seien hier die prächtigen WXt
daillen und Plaketten er-
wähnt, die von Aarl Poel-
lath's Prägeanstalt (Znhaber
Georg P i t l) ttt Schrobenhausen
unter XUithilse XUax. D a s i 0 s,
Georg Ro einer's u. a. her-
gestellt worden sind — Arbeiten,
deren fach künstlerischer Wert
erst vor kurzem eingehend in

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