Das Aunstgewerbe auf der Nürnberger Ausstellung.
dem diese Kostbarkeiten zusammengestellt sind, ist
im wahren Sinn des Wortes eine Schatzkammer,
und kein Drängen neugieriger Besucher vermag die
ehrfurchtsvolle Stimmung, die andachtsvolle Stille
zu trüben, die in diesem Heiligtum der Kunst herrscht.
Es sind lauter bsochgipfel der Goldschmiedekunst, von
der kleinsten emaillierten Eidechse an bis zum
großen Tafelstück; Werke, die in ihrer Vielseitigkeit
Neben dieser Fülle erstrangiger Werke, an deren
Entstehung günstige äußere Umstände oft stark be-
teiligt sind, haben die gleichartigen Werke anderer
Münchener Meister, unter denen leider einige be-
deutende Nainen fehlen, trotz mancher vorzüglichen
Arbeit einen schweren Stand; manches davon ist
ohnehin schon bekannt, besonders von den Arbeiten
Ed. Wollenwebers und S. Strobls (Firma
und Eigenartigkeit nur entstehen können bei einer
umfassenden Beherrschung der altüberlieferten und
der neu hinzugekommenen Techniken in Verbindung
mit reicher künstlerischer Phantasie, die eimnal einen
Elephantenzahn, ein ander Mal ein Antilopenhorn,
hier ein Hirschgeweih, dort ein Widderhorn oder-
köstliches Gestein zum Kern des Werks erhebt. Wir
müssen es uns versagen, unseren Bericht mit einem
dieser eigenartigen Werke zu schmücken, womit wir
doch nur Lückenhaftes bieten würden; aber wir hegen
die sichere Hoffnung, daß wir im Lauf des Winters
ausführlicher auf diese Arbeiten zurückkommen.
Sanktjohannsers Erben), bei dem namentlich
die gotisierenden Stücke wohlgelungen sind; als neu
sind hervorzuheben der silberne Falke als ^agdpokal
von Theodor Heiden (Abb. 76^ und 765) und der
gotische — technisch nicht ganz einwandfreie —
Tafelaufsatz von Emil Blachian (nach Entwurf
von Karl S e l z e r, Nürnberg).
Bedeutsamer und erfreulicher sind Blachians
kleinere Sachen ■— ein Münzbecher und einige Hals-
ketten mit Steinen, Münzen, Filigran, wobei vielfach
die Antike nicht nur Material geliefert, sondern auch
aus die Motive eingewirkt hat — nicht zum Schaden
dem diese Kostbarkeiten zusammengestellt sind, ist
im wahren Sinn des Wortes eine Schatzkammer,
und kein Drängen neugieriger Besucher vermag die
ehrfurchtsvolle Stimmung, die andachtsvolle Stille
zu trüben, die in diesem Heiligtum der Kunst herrscht.
Es sind lauter bsochgipfel der Goldschmiedekunst, von
der kleinsten emaillierten Eidechse an bis zum
großen Tafelstück; Werke, die in ihrer Vielseitigkeit
Neben dieser Fülle erstrangiger Werke, an deren
Entstehung günstige äußere Umstände oft stark be-
teiligt sind, haben die gleichartigen Werke anderer
Münchener Meister, unter denen leider einige be-
deutende Nainen fehlen, trotz mancher vorzüglichen
Arbeit einen schweren Stand; manches davon ist
ohnehin schon bekannt, besonders von den Arbeiten
Ed. Wollenwebers und S. Strobls (Firma
und Eigenartigkeit nur entstehen können bei einer
umfassenden Beherrschung der altüberlieferten und
der neu hinzugekommenen Techniken in Verbindung
mit reicher künstlerischer Phantasie, die eimnal einen
Elephantenzahn, ein ander Mal ein Antilopenhorn,
hier ein Hirschgeweih, dort ein Widderhorn oder-
köstliches Gestein zum Kern des Werks erhebt. Wir
müssen es uns versagen, unseren Bericht mit einem
dieser eigenartigen Werke zu schmücken, womit wir
doch nur Lückenhaftes bieten würden; aber wir hegen
die sichere Hoffnung, daß wir im Lauf des Winters
ausführlicher auf diese Arbeiten zurückkommen.
Sanktjohannsers Erben), bei dem namentlich
die gotisierenden Stücke wohlgelungen sind; als neu
sind hervorzuheben der silberne Falke als ^agdpokal
von Theodor Heiden (Abb. 76^ und 765) und der
gotische — technisch nicht ganz einwandfreie —
Tafelaufsatz von Emil Blachian (nach Entwurf
von Karl S e l z e r, Nürnberg).
Bedeutsamer und erfreulicher sind Blachians
kleinere Sachen ■— ein Münzbecher und einige Hals-
ketten mit Steinen, Münzen, Filigran, wobei vielfach
die Antike nicht nur Material geliefert, sondern auch
aus die Motive eingewirkt hat — nicht zum Schaden