Das Kunstgewerbe auf der Nürnberger Ausstellung.
sicher Abklatsch von Ar-
beiten aus den Aöniglichen
Manufakturen zu Aopen-
hagen und Berlin.
Ist schon die Aeramik
heutzutage größtenteils auf
den Großbetrieb ange-
wiesen, so gilt dies in
noch höheren! Grade von den Geweben. N)as die
Technik dabei an Güte und Menge leistet, flößt alle
Achtung ein, aber das Aunstgewerbe geht dabei fast
ganz leer aus. Möbel- und Wandstoffe von höherer
Bedeutung finden sich nur bei der Aunstseidenweberei
von Georg Gerdeißen, München, hier aber auch
geradezu musterhaft; das ist lautere, vornehme Schön-
heit, die sich nicht mit eitlem Getue hervordrängt,
sondern stets eine hoheitsvolle Würde bewahrt. Frei-
lich, das Meiste und Beste geht fast direkt auf gute,
alte Muster zurück. Dazu kommen noch einige Ge-
webe, die aus der Debfchitzfchule hervorgegangen
find — Leinen-Damast, nach Entwurf von Fritz
Sch moll-Lisen werth, Treppenläufer und Tep-
pichstoffe nach Entwürfen von Lochner, aus-
geführt von chahn & Sad), München. — In
Teppichen hat die schon lange in modernem Sinn
tätige Smyrna- und Belourteppichfabrik Guido
Boeder, Ansbach, prächtige Proben ihrer Leistungs-
fähigkeit ausgestellt. Andere kleinere, aber sehr fein
abgewogene Anüpfteppiche, die sich im Aunst-
gewerbehaus finden, sind nach Entwürfen von
Debschitzschülern — ch. Schmithals und I.
Demuth — von chahn de Bach ausgeführt
worden.
Biel reicher, nur allzu reich, ist die Stickerei
vertreten. Aus der verwirrenden Fülle dessen, was
allein im Aunstgewerbehaus in überwiegender Zahl
von Münchnerinnen zur Augenweide geboten wird,
auch nur Einzelnes heraus
zugreifen, erscheint fast ein
Anrecht gegen alle übrigen.
Wenn dies dennoch geschieht,
so mag dies durch die Be-
sonderheit der Stickereien ge-
rechtfertigt werden. Es sind
einige Aisten, die der Deb-
fchitzfchule entstammen (Ehr.
Schlaepfer, F. Jahn)
und sich dadurch auszeichnen,
daß der aufgestickte Schmuck
auf ganz engem Raum kon-
zentriert ist, hier aber in
feinster Sticktechnik einen
großen Reichtum an zier-
768- 770. ßausaltävdjen (Schnitzerei auf den Außenleiten der Flügel von der band der
fürstlichen Besitzerin). Beschläge aus Gold mit Steinen von £. Tberth, München. Dar-
stellung von Teilen des Mittelbeschlägs in wirklicher Größe.
sicher Abklatsch von Ar-
beiten aus den Aöniglichen
Manufakturen zu Aopen-
hagen und Berlin.
Ist schon die Aeramik
heutzutage größtenteils auf
den Großbetrieb ange-
wiesen, so gilt dies in
noch höheren! Grade von den Geweben. N)as die
Technik dabei an Güte und Menge leistet, flößt alle
Achtung ein, aber das Aunstgewerbe geht dabei fast
ganz leer aus. Möbel- und Wandstoffe von höherer
Bedeutung finden sich nur bei der Aunstseidenweberei
von Georg Gerdeißen, München, hier aber auch
geradezu musterhaft; das ist lautere, vornehme Schön-
heit, die sich nicht mit eitlem Getue hervordrängt,
sondern stets eine hoheitsvolle Würde bewahrt. Frei-
lich, das Meiste und Beste geht fast direkt auf gute,
alte Muster zurück. Dazu kommen noch einige Ge-
webe, die aus der Debfchitzfchule hervorgegangen
find — Leinen-Damast, nach Entwurf von Fritz
Sch moll-Lisen werth, Treppenläufer und Tep-
pichstoffe nach Entwürfen von Lochner, aus-
geführt von chahn & Sad), München. — In
Teppichen hat die schon lange in modernem Sinn
tätige Smyrna- und Belourteppichfabrik Guido
Boeder, Ansbach, prächtige Proben ihrer Leistungs-
fähigkeit ausgestellt. Andere kleinere, aber sehr fein
abgewogene Anüpfteppiche, die sich im Aunst-
gewerbehaus finden, sind nach Entwürfen von
Debschitzschülern — ch. Schmithals und I.
Demuth — von chahn de Bach ausgeführt
worden.
Biel reicher, nur allzu reich, ist die Stickerei
vertreten. Aus der verwirrenden Fülle dessen, was
allein im Aunstgewerbehaus in überwiegender Zahl
von Münchnerinnen zur Augenweide geboten wird,
auch nur Einzelnes heraus
zugreifen, erscheint fast ein
Anrecht gegen alle übrigen.
Wenn dies dennoch geschieht,
so mag dies durch die Be-
sonderheit der Stickereien ge-
rechtfertigt werden. Es sind
einige Aisten, die der Deb-
fchitzfchule entstammen (Ehr.
Schlaepfer, F. Jahn)
und sich dadurch auszeichnen,
daß der aufgestickte Schmuck
auf ganz engem Raum kon-
zentriert ist, hier aber in
feinster Sticktechnik einen
großen Reichtum an zier-
768- 770. ßausaltävdjen (Schnitzerei auf den Außenleiten der Flügel von der band der
fürstlichen Besitzerin). Beschläge aus Gold mit Steinen von £. Tberth, München. Dar-
stellung von Teilen des Mittelbeschlägs in wirklicher Größe.