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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 60.1909-1910

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Wolff, H.: Die Möbelausstellung in Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.9044#0071

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Arbeiten von Larl Losmus.

;oz. Geschäftskarte; von Larl Losmus, München,
(ffalbe wirkl. Größe.)

der Bautischlerei, Treppenbau-, Stab- und Parkett-
bodenbranche; Laden- und Geschäftseinrichtungen,
sowie Rontormöbel; 3. Rüchen- und Badezimmer-
einrichtungcn; 6. Musikinstrumente; 7. Erzeugnisse
der Holzindustrie der Tapezier- und Dekorations-
kunst; 8. Gemälde, Bronzen, Rronen und Runst-
gegenstände; 9- Möbelstoffe, Gardinen, Teppiche,
Stickereien und Posamenten; fO. pölzer, Fourniere,
Beizen und Polituren; s s. Holzbearbeitungsmaschinen,
Werkzeuge und Geräte; {2. Entwürfe für Innen-
dekoration, und Fachliteratur.

Die Ausstellungshallen am Zoologischen Garten
in Berlin sind für eine Raumkunstausstellung nicht
besonders geeignet. Zwei riesige, noch dazu kon-
struktiv recht verschiedenartige, aber räumlich an-
einanderstoffende fallen, mit Innengalerien die eine,
mit richtigen! Stockwerksboden die andere, das bildete
die architektonische Unterlage der Ausstellung. Der
Architekt der Ausstellung, Regierungsbaumeister a. D.
W. Schild ach, hat daraus geinacht, was zu
machen war. Die Galerien sind zu Einzelräumen
umgestaltet worden, soweit sie tief genug waren,
und in dem Saalbau der zweiten Palle wurden
ganze Appartements und sonstige Wohnräume durch
zahlreiche Rreuz- und Querwände eingebaut.

Es waren 275 Aussteller unterzubringen, von
denen sich jedoch die meisten durchschnittlich mit je
einem Raum begnügten. Nur einige große Firmen
haben zwei oder mehr Räume belegt. Immerhin
sind im ganzen ca. 320 Räume oder raumähnliche
Abteilungen vorhanden, so daß die Ausstellung, be-
sonders wenn man berücksichtigt, daß sie eben doch
nur von dem Berliner Tischlergewerbe unternommen
worden'ist, einen sehr bedeutenden Umfang auf-
weist.

Aber die rege Beteiligung ist begreiflich. Seit
der großen Berliner Gewerbeausstellung im Jahre
f8H6 hat die Berliner polzindustrie — so heißt es
zutreffend im Borwort des Obermeisters L. Rahardt
— keine Gelegenheit mehr gehabt, ihre Fabrikate

in einem geschloffenen Rahmen dem großen Pub-
likum vorzuführen. Der Gedanke, in einer Aus-
stellung von Wohnungseinrichtungen und sonstigen
Erzeugnissen des polzgewerbes sein Rönnen zu zeigen
fand deshalb in den Rreisen der Berliner Tischler-
nreister und Fabrikanten allgemeine Zustimmung
und bereitwillige Förderung.

Außer dem eigentlichen Tischlergewerbe und der
Möbelfabrikindustrie ist noch die Berliner Tischler-
schule, die in 8 Schulabteilungen in ganz Berlin
ca. 850 Schüler hat, an der Ausstellung beteiligt.
Der Leiter dieser Schule, A. Gustävel, dann vor
allem der Vorsitzende der Ausstellungskommission,
Obermeister Rahardt, und der Ausstellungsarchitekt
haben zusammen wohl die Hauptarbeit bei der Ein-
richtung der ganzen Ausstellung geleistet.

Das Berliner Tischlergewerbe beschäftigt zurzeit
rund 25 000 Personen, so daß ca. 75000 Menschen
in Berlin in ihrem Wohl und wehe von dem
Gang und Stand dieses Gewerbes abhängen. Das
sind gewichtige Zahlen, die zeigen, welche große
Bedeutung dem Berliner Tischlergewerbe auf dem
Möbelmarkte nicht bloß allein der Reichshauptstadt,
sondern des ganzen Deutschen Reichs zukommen
kann. Und kein Zweifel, rein quantitativ bildet die
Berliner Möbelindustrie auch einen sehr gewichtigen
Faktor auf dem deutschen, zum Teil sogar auf dem
internationalen Möbelmarkte.

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Entwurf zu einem Bucheinband; von Larl Cosinus,
München. Grund dunkelgrau, Aufdruck schwarz und gelb.
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