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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 60.1909-1910

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Warlich, Hermann: Jan Eisenloeffel
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https://doi.org/10.11588/diglit.9044#0264

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3cm Eiseuloeffel.

48S. Standuhr und Vasen; Entwürfe von Jan Li sen l o effe l; Marmorarbeit von der „Marmor-Industrie Ai efe r ",

Kiefersfelden. (Vs d. wirkl. Größe.)

und ungelernte Massenarbeiter) nicht so billig Her-
stellen können wie in ksolland. Auch ist es zweifel-
haft, ob gerade in München heute schon ein solches
gehobenes Massenfabrikat den genügend großen Kreis
von Erzeugern und Käufern würde gefunden haben,
den es hätte haben ntüsseit, unr sich auf dem Markt
behaupten zu können.

Aus dem Ereignis ist inzwischen leider bereits
schon eine Episode geworden, denn der Künstler ist
seit dem Ende vorigen Wahres wieder nach Holland
zurückgekehrt und hat sich iit der Künstlerkolonie
Laren bei Amsterdam niedergelassen. Hier baut er
sich gegenwärtig ein eigenes kleines ijeim und ge-
denkt dort in einer mit dem Haus zu verbindenden
Merkstätte einer kleinen Zahl talentvoller Schüler
seine eigenartigen und bedeutenden Fähigkeiten und
Fertigkeiten zu überliefern, um so allmählich sich
einen künstlerischen Nachwuchs heranzubilden.

Jan Eiseuloeffel ist noch ein junger Künstler,
kaum Zef Jahre alt, in der Vollkraft des Schaffens.
Seit er verheiratet ist, hat er in seiner Frau eine
feinsinnige Mitarbeiterin gefunden bei all den kost-
baren und wundervollen Arbeiten, die er uns hin
und wieder zeigt, so die prächtige, ganz mit Email
bedeckte Uhr, die ebenfalls auf der Münchener Aus-
stellung die Bewunderung der Besucher erregte.
Aber auch bei den Mosaikarbeiteu wirkt seine Frau
mit, sie graviert und ziseliert außerdem und ist ihm
eine wertvolle Gehilfin bei vielen seiner anderen Ar-
beiten. Beide haben die Absicht, uns in Zukunft
noch viele schöne Dinge zu schenken, vor allem köst-
liche Emailarbeiten, zu denen Zan Eiseuloeffel eben-

falls in Rußland die Anregung empfing, denn dort
ist Emaillieren eine Volkskunst, eine Bauernkunst,
die das Drahtemail zu einer unerreichten Vollendung
emporgehoben hat.

Zn jüngster Zeit hat Zan Eiseuloeffel in Mün-
chen auch außerordentlich feine Lederarbeiten aus-
geführt, die ebenfalls neben ihrer einfachen Sach-
lichkeit den vornehm-dezenten Schmuck irmVrnament

487. Uhr in ffolzgehäufe; Entwurf von Jan Lifenloeffel.

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