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Vom Büchermarkt
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.9044#0274
vom Büchermarkt.
Zeichenunterricht eine höhere Auffassung hat als die
Generation vor einem halben Menschenalter. Gr
weift dein Zeichenlehrer der Mittelschule geradezu
die Aufgabe zu, auf die Erziehung zum Kunst-
verständnis hinzuwirken durch unermüdliche Bekämp-
fung der Scheinkunst und Imitation, durch Aus-
stellung von Gegenbeispielen, durch Führungen der
höheren Klassen in Kunstsammlungen, zu Kirchen,
profanbauten, Brunnen usw. Daß er sich gegen
das trockene Zeichneit nach Gips wendet, ist selbst-
verständlich, ebenso auch, daß er ans das Olmalcn
in Gymnasien, was noch hin und wieder vorkommt,
seinen ganzen Ingrimm ergießt. Als Anhang folgen
Bilder mit Gegenständen nach Tapellerschen Ent-
würfen, die manches Gute enthalten.
>)eklame-Lexiko»l (Phönix-Verlag, Breslau) — ein
Buch, das den Künstler im ersten Moment ab-
schreckt, dessen sachliche Darlegungen aber sehr viel
Beherzigenswertes z. B. für Plakatzeichner enthalten.
Denn in letzter Linie ist eben bei einem Plakat wie
beim Zeitungsinserat doch das wichtigste, daß jedes
Vorüberschauenden Blick angezogen und ein genau-
eres Betrachten des Textes herbeigeführt wird. Vor
allen Dingen muß der Zweck der Reklame erfüllt
werden; was innerhalb dieses Rahmens an Kunst
zugegeben werden kann, bleibt iinmer Sache des
Künstlers. Nach Aufstellung von 25 Reklame-
Regeln behandelt der Verfasser das ganze Material
in alphabetischer Ordnung; außerdem weist anr
Schluß ein Sachregister auch auf das Vorkommen
der nicht als Stichwörter eingereihten Benennungen hin.
Porträt Detlev v. Lstliencrons nach dem Leben
auf Stein gezeichnet von Karl Albin Müller.
München. Einfache Ausgabe preis ( IR. (Otto
papke Verlag, Göttingen und Leipzig.)
Dieses Blatt mag Lilienrrons literarischen Nach-
laß passend ergänzen; wie der Verstorbene über
seine sonstigen Porträts dachte, geht aus den an
K. A. Müller gerichteten Abschiedsworten hervor:
„Möchte Ihr Merk die falschen Vorstellungen meiner
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Zeichenunterricht eine höhere Auffassung hat als die
Generation vor einem halben Menschenalter. Gr
weift dein Zeichenlehrer der Mittelschule geradezu
die Aufgabe zu, auf die Erziehung zum Kunst-
verständnis hinzuwirken durch unermüdliche Bekämp-
fung der Scheinkunst und Imitation, durch Aus-
stellung von Gegenbeispielen, durch Führungen der
höheren Klassen in Kunstsammlungen, zu Kirchen,
profanbauten, Brunnen usw. Daß er sich gegen
das trockene Zeichneit nach Gips wendet, ist selbst-
verständlich, ebenso auch, daß er ans das Olmalcn
in Gymnasien, was noch hin und wieder vorkommt,
seinen ganzen Ingrimm ergießt. Als Anhang folgen
Bilder mit Gegenständen nach Tapellerschen Ent-
würfen, die manches Gute enthalten.
>)eklame-Lexiko»l (Phönix-Verlag, Breslau) — ein
Buch, das den Künstler im ersten Moment ab-
schreckt, dessen sachliche Darlegungen aber sehr viel
Beherzigenswertes z. B. für Plakatzeichner enthalten.
Denn in letzter Linie ist eben bei einem Plakat wie
beim Zeitungsinserat doch das wichtigste, daß jedes
Vorüberschauenden Blick angezogen und ein genau-
eres Betrachten des Textes herbeigeführt wird. Vor
allen Dingen muß der Zweck der Reklame erfüllt
werden; was innerhalb dieses Rahmens an Kunst
zugegeben werden kann, bleibt iinmer Sache des
Künstlers. Nach Aufstellung von 25 Reklame-
Regeln behandelt der Verfasser das ganze Material
in alphabetischer Ordnung; außerdem weist anr
Schluß ein Sachregister auch auf das Vorkommen
der nicht als Stichwörter eingereihten Benennungen hin.
Porträt Detlev v. Lstliencrons nach dem Leben
auf Stein gezeichnet von Karl Albin Müller.
München. Einfache Ausgabe preis ( IR. (Otto
papke Verlag, Göttingen und Leipzig.)
Dieses Blatt mag Lilienrrons literarischen Nach-
laß passend ergänzen; wie der Verstorbene über
seine sonstigen Porträts dachte, geht aus den an
K. A. Müller gerichteten Abschiedsworten hervor:
„Möchte Ihr Merk die falschen Vorstellungen meiner
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