Es bleibt noch festzustellen, wie die Entwicklung in den anderen
Bergstätten verlief. Die Merianstiche ") von 1654, in deren Reihe
nur St. Andreasberg fehlt, zeigen schon durchweg das Traufhaus.
Wer weiß, ob es noch gelingen kann, Darstellungen der übrigen fünf
Bergstädte zu finden, die den hier beschriebenen von Clausthal und
Zellerfeld entsprechen? Bei den häufigen großen Bränden wurde ja
so viel kostbares Material, besonders aus der Frühzeit, vernichtet.
Um so wertvoller ist uns das, was blieb.
Halber st ad t. MargareteSchraube.
Die Benutzbarkeit landeskundlichen Schrifttums für die urgeschichtliche
und volkskundliche Forschung.
I. Atlas Niedersachsen. Natur, Bevölkerung, Siedlungs-,
Wirtschafts- und Verkehrsverhültnisse eines deutschen Kultur-
und Lebensgebietcs. Uebersichten für Wirtschafts- und Sied-
lungsplnnung. Bearbeiter: Professor Or. Brüning. — Olden-
burg in Oldbg., (1934). Preis: 36.— RM.
Wenn ein derartig großzügig angelegtes Werk, wie es der „Atlas
Niedersachsen" ist, von uns besprochen wird, so kann es nur geschehen,
um den Mitgliedern unserer Arbeitsgemeinschaft Beispiele an die
Hand zu geben für die Auswertbarkcit des überreichlich dargebotenen
Stosses.
Land und Leute werden nur dann in ihrem Sein und Nichtsein,
in ihrem Tun und Lassen verstanden werden, wenn man alle wichtigen,
aber auch alle ost so unscheinbaren Einzelheiten kennt. Sie mitzuteilen
gibt cs im Wesentlichen zwei Wege: Den einen geht die Statistik mit
ihren genau nachprüfbarenAngaben; den anderen geht dieKartenwissen-
schaft mit der Anordnung ihrer Angaben auf der Karte. Da ein bild-
mäßiges Erinnern (an das Kartenbild) einfacher, leichter möglich ist
als ein Erinnern, das wie die statistische Reihe eines jeglichen Bildes
entbehrt — so ist verständlich, daß heutzutage die Karten immer
stärker angewandt werden. (Ja, man ist sogar bis zum sogenannten
„Bilderatlas von Niedersachsen" gekommen, der zwar in der Art, wie
er von Cläre With in einem Potsdamer Verlag veröffentlicht ist, eines
der schlimmsten Erzeugnisse der Nachkriegsleute und eine Zumutung für
uns sind).
Der „Ort des Vorkommens" und die „Häufigkeit des Auftretens"
sind die kartenmäßig immer wiederkehrenden Darstellungen. Ueber
die Darstellungsweise, ob Flächenmethode, Punktmethode usw., läßt sich
wissenschaftlich streiten. Im Atlas Niedersachsen sind die verschiedenen
Darstellungskarten nicht immer zu einem klaren Kartenbild vereinigt
") Zeiler-Merian: Topographia und eigentliche Beschreibung
. . . Herzogtümern Braunschweig und Lüneburg . . .', Frankfurt, 1654.
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Bergstätten verlief. Die Merianstiche ") von 1654, in deren Reihe
nur St. Andreasberg fehlt, zeigen schon durchweg das Traufhaus.
Wer weiß, ob es noch gelingen kann, Darstellungen der übrigen fünf
Bergstädte zu finden, die den hier beschriebenen von Clausthal und
Zellerfeld entsprechen? Bei den häufigen großen Bränden wurde ja
so viel kostbares Material, besonders aus der Frühzeit, vernichtet.
Um so wertvoller ist uns das, was blieb.
Halber st ad t. MargareteSchraube.
Die Benutzbarkeit landeskundlichen Schrifttums für die urgeschichtliche
und volkskundliche Forschung.
I. Atlas Niedersachsen. Natur, Bevölkerung, Siedlungs-,
Wirtschafts- und Verkehrsverhültnisse eines deutschen Kultur-
und Lebensgebietcs. Uebersichten für Wirtschafts- und Sied-
lungsplnnung. Bearbeiter: Professor Or. Brüning. — Olden-
burg in Oldbg., (1934). Preis: 36.— RM.
Wenn ein derartig großzügig angelegtes Werk, wie es der „Atlas
Niedersachsen" ist, von uns besprochen wird, so kann es nur geschehen,
um den Mitgliedern unserer Arbeitsgemeinschaft Beispiele an die
Hand zu geben für die Auswertbarkcit des überreichlich dargebotenen
Stosses.
Land und Leute werden nur dann in ihrem Sein und Nichtsein,
in ihrem Tun und Lassen verstanden werden, wenn man alle wichtigen,
aber auch alle ost so unscheinbaren Einzelheiten kennt. Sie mitzuteilen
gibt cs im Wesentlichen zwei Wege: Den einen geht die Statistik mit
ihren genau nachprüfbarenAngaben; den anderen geht dieKartenwissen-
schaft mit der Anordnung ihrer Angaben auf der Karte. Da ein bild-
mäßiges Erinnern (an das Kartenbild) einfacher, leichter möglich ist
als ein Erinnern, das wie die statistische Reihe eines jeglichen Bildes
entbehrt — so ist verständlich, daß heutzutage die Karten immer
stärker angewandt werden. (Ja, man ist sogar bis zum sogenannten
„Bilderatlas von Niedersachsen" gekommen, der zwar in der Art, wie
er von Cläre With in einem Potsdamer Verlag veröffentlicht ist, eines
der schlimmsten Erzeugnisse der Nachkriegsleute und eine Zumutung für
uns sind).
Der „Ort des Vorkommens" und die „Häufigkeit des Auftretens"
sind die kartenmäßig immer wiederkehrenden Darstellungen. Ueber
die Darstellungsweise, ob Flächenmethode, Punktmethode usw., läßt sich
wissenschaftlich streiten. Im Atlas Niedersachsen sind die verschiedenen
Darstellungskarten nicht immer zu einem klaren Kartenbild vereinigt
") Zeiler-Merian: Topographia und eigentliche Beschreibung
. . . Herzogtümern Braunschweig und Lüneburg . . .', Frankfurt, 1654.
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