ÄitÄunit
Gemeinsames Mitteilungsblatt
der Arbeitsgemeinschaft für die Urgeschichte Nordwestdeutfchlands
und der
Arbeitsgemeinschaft für die Volkskunde Niedersachsens (im R. V. H.)
Jg. 3. Hannover, im Brachet/Juni 1935 Nr. 6
Bericht über die dritte Grabung auf der Vogelsburg bei Vogelbeck.
Vom 22. 8. bis 26 9.1934 habe ich wieder mit dem Arbeitsdienst Ein-
beck aus der Vogelsburg graben können. Die Notgemeinschast der Deut-
schen Wissenschaft hat erneut Geldmittel bewilligt. Gau, Gruppe und
Lager des FAD. kamen mir mit gewohnter Bereitwilligkeit entgegen,
ich möchte auch»hier das Interesse von Herrn Feldmeister Dippe-Einbeck
für unsere Arbeiten unterstreichen. Die Arbeiten wurden ausgeführt
von 1—2 Vormännern und 9—11 Arbeitsdienstmännern. Die Photo-
graphien besorgte Fräulein Sauthosf-Einbeck. Besonderen Dank schulde
ich aber der Realgemeinde Vogelbeck, die nicht nur die Grabungs-
genehmigung sofort erteilt, sondern auch erlaubt hat, daß die große
ausgegrabene Fläche am Tor umzäunt offen liegen bleibt, trotzdem der
Fahrweg von Vogelbeck in den Wald auf diese Weise verlegt wer-
den muß.
Im Außenwall waren im Frühjahr in der linken Wand des
Schnittes (von innen gesehen) große Pfoftenlöcher aufgetaucht, deren
Gegenstücke nunmehr gesucht werden mußten, um die Entfernung der
Pfosten voneinander festzulegen. Der Schnitt war bisher 2,35 m breit
und wurde bis auf 3 m erweitert. Das Bild blieb das gewohnte.
Gewachsener Buntsandstein, darüber antiker Waldboden, dessen Ober-
fläche völlig verbrannt war, dann nach vorn ein starker Abrutsch großer
Steine. Im Hauptteil des Wallkörpers reine Sandaufschüttung. Die
erste Erkenntnis war, daß unser Schnitt nicht mathematisch rechtwinklig
durch den Wall lief; die gesuchten Pfostenlöcher auf der Gegenwand
lagen weiter burgeinwärts als wir erwarteten. Das untere von ihnen
(also die Außenfront) kam, trotzdem es fast nur in den antiken Humus
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Gemeinsames Mitteilungsblatt
der Arbeitsgemeinschaft für die Urgeschichte Nordwestdeutfchlands
und der
Arbeitsgemeinschaft für die Volkskunde Niedersachsens (im R. V. H.)
Jg. 3. Hannover, im Brachet/Juni 1935 Nr. 6
Bericht über die dritte Grabung auf der Vogelsburg bei Vogelbeck.
Vom 22. 8. bis 26 9.1934 habe ich wieder mit dem Arbeitsdienst Ein-
beck aus der Vogelsburg graben können. Die Notgemeinschast der Deut-
schen Wissenschaft hat erneut Geldmittel bewilligt. Gau, Gruppe und
Lager des FAD. kamen mir mit gewohnter Bereitwilligkeit entgegen,
ich möchte auch»hier das Interesse von Herrn Feldmeister Dippe-Einbeck
für unsere Arbeiten unterstreichen. Die Arbeiten wurden ausgeführt
von 1—2 Vormännern und 9—11 Arbeitsdienstmännern. Die Photo-
graphien besorgte Fräulein Sauthosf-Einbeck. Besonderen Dank schulde
ich aber der Realgemeinde Vogelbeck, die nicht nur die Grabungs-
genehmigung sofort erteilt, sondern auch erlaubt hat, daß die große
ausgegrabene Fläche am Tor umzäunt offen liegen bleibt, trotzdem der
Fahrweg von Vogelbeck in den Wald auf diese Weise verlegt wer-
den muß.
Im Außenwall waren im Frühjahr in der linken Wand des
Schnittes (von innen gesehen) große Pfoftenlöcher aufgetaucht, deren
Gegenstücke nunmehr gesucht werden mußten, um die Entfernung der
Pfosten voneinander festzulegen. Der Schnitt war bisher 2,35 m breit
und wurde bis auf 3 m erweitert. Das Bild blieb das gewohnte.
Gewachsener Buntsandstein, darüber antiker Waldboden, dessen Ober-
fläche völlig verbrannt war, dann nach vorn ein starker Abrutsch großer
Steine. Im Hauptteil des Wallkörpers reine Sandaufschüttung. Die
erste Erkenntnis war, daß unser Schnitt nicht mathematisch rechtwinklig
durch den Wall lief; die gesuchten Pfostenlöcher auf der Gegenwand
lagen weiter burgeinwärts als wir erwarteten. Das untere von ihnen
(also die Außenfront) kam, trotzdem es fast nur in den antiken Humus
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