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Die Kunde — 3.1935

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Nr. 10
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Fahlbusch, Otto: Die zweite Grabung im Jeinser Felde bei Vogelbeck
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https://doi.org/10.11588/diglit.60911#0217

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Die zweite Grabung im Jeinser Felde bei Vogelbeck.
Mit Hilfe der deutschen Forschungsgemeinschaft und des Archäolo-
gischen Institutes konnte auch im Fahre 1934 die Ausgrabung der
cheruskischen Siedlung im Jeinser Felde bei Vogelbeck fortgeführt
werdenZ. Gegraben wurde vom 18. 9. bis 27.10.1934 aus dem Grund-
stück, das Bauer Wilhelm Wolper aus Vogelbeck auch diesmal wieder
zur Verfügung stellte. Die Arbeiten wurden von einem Trupp des
Arbeitsdienstlagers Einbeck und einigen Zivilnrbeitern durchgesührt.
Im ganzen ist eine Ackerobersläche von 340 gm untersucht. Wir be-
gannen an der Nordwestecke der Grabungsfläche des Jahres 1933 in
einer Breite von 6 m, führten dies westliche Erabungsfeld von Me-
ter 10 bis 60 Meter in derselben Breite von Norden nach Süden und
bogen von 55—60 m nach Osten um das Erabungsfeld 1933. Die
Grabung setzten wir dann von 60—30 m östlich der Grabung 1933
fort (Taf. IV).
Bei Beginn der Grabung wurden an der Nordseite des Grabungs-
feldes ein schmaler Weg und ein flacher Graben freigelegt, für die sich
keine sicheren Anhaltspunkte der Datierung ergaben. Zwischen Meter
10—30 des Erabungsfeldes stießen wir nur auf geringe Siedlungs-
spuren, auf vorübergehend benutzte Feuerstellen und Arbeitsstätten.
Nur bei 25 m konnten wir eine trichterförmige Grube bis in eine Tiefe
von 1,85 m unter Eelündeoberkante (G. O. K.) verfolgen, wo sie mit
einem Durchmesser von 1,10—1,15 in aufhörte. In ihr wurden neben
einigen Scherben bröckelige Kalk- und Sandsteinstücke sowie Holz-
kohlenrefte gefunden. Sie stammen von einer Feuerstelle, und ihre kreis-
förmige Anordnung in einer Tiefe von 1,35 m, umgeben von Holz-
kohlen, macht es wahrscheinlich, daß hier Speisen hergestellt wurden.
Bei 31,75 an der Ostseite des Westfeldes wurde unmittelbar unter dem
ersten Spatenstich schwarzgefärbter Boden mit Scherben angetroffen,'
er reichte bis 36,40 m und wurde nur bei 33,70 m auf eine kurze Strecke
unterbrochen. Deutlich zeigt sich diese Stelle als Ausläufer der Ar-
beits- und Feuerstelle, die östlich anschließend 1933 freigelegt ist. Die
westlich liegende Steinsetzung hat wohl nur als Standstelle für Gefäße
gedient, da zwischen und unter den Steinen jede Schwarzfärbung
fehlte.
Mit der schwarzen Stelle bei 32 m in der Mitte des westlichen
Erabungsfeldes wurde eine nach unten sich erweiternde trichter-
förmige Grube angeschnitten, wie sie schon im vorigen Jahre
mehrfach angetroffen waren und auch in diesem Jahre wieder fest-
gestellt sind. Auch bei 37/38 in und bei 40—43 m schälte sich schließlich
als Kern der schwarzen Stelle eine nach der Tiefe hin sich erweiternde
i) Für die 1. Grabung vgl. Kunde 1934 Heft 3/4.

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