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Die Kunde — 3.1935

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Nr. 10
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Bergmann, Joseph: Ausgrabung jungsteinzeitlicher Hügelgräber an der Hunte
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https://doi.org/10.11588/diglit.60911#0210

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Gemeinsames Mitteilungsblatt
der Arbeitsgemeinschaft für die Urgeschichte Nordwestdeutschlands
und der
Arbeitsgemeinschaft für die Volkskunde Niedersachsens

Jg. 3-

Hannover, im Oktober/Gilbhart 1935

Nr. 10

Ausgrabung jungsteinzeitlicher Hügelgräber an der Hunte.
Im März und April d. I. wurden bei Hölingen Kr. Syke einige
Hügelgräber ausgegraben, mit deren Leitung ich vom Landesarchäolo-
gen Prof. vr. Jacob-Friesen beauftragt wurde. Es liegt hier eine
Gruppe von 11, ehemals vielleicht 13 Hügeln, die auf dem Meßtisch-
blatt nicht eingezeichnet war, und erst im vorigen Jahr von mir als
äußerst gefährdet entdeckt wurde. Einige liegen im Ackerlande und
werden seit 15 Jahren überackert, andere in einem im vorigen Jahre
urbar gemachten Streifen, der Rest in einem Fuhrenbestande, der im
Winter abgeholzt wurde und dessen Fläche ebenfalls in Neukultur
genommen wird. Eine Reihe der Hügel war außerdem durch mensch-
liche Eingriffe (Anlage von Kartoffelkuhlen, Nachgrabungen von
Fuchslöchern, Plaggen- und Sandabfuhr u. a.) schwer zerstört. Aus
diesem Grunde entschloß sich das Landesmuseum zur Ausgrabung; zwei
der gefährdetsten Hügel wurden jetzt im Frühjahr untersucht, die beide
trotz schlechten Aussehens noch volle und gute Ergebnisse zeitigten.
Anschließend sei jetzt ein kurzer und vorläufiger Bericht über die Aus-
grabung wiedergegeben.
Im vorigen Jahr fand ich auf einem der Hügel eine in Scherben
daliegende Urne vom Harpstedter Typ samt Leichenbrand, die von
einem Raubgräber zutage gefördert war und aus der Mitte des
Hügels stammte. Aus diesem Grunde nahm ich an, daß man es mit
einem früheisenzeitlichen Hügelgräberfelde zu tun habe, doch brachte
gleich der erste Hügel das überraschende Ergebnis eines jungsteinzeit-
lichen Einzelgrabhügels.
Erster Hügel: Der Hügel lag im oben erwähnten Ackerlande und
war schon ziemlich flach gepflügt. Beim gleichzeitigen Tieferlegen der

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