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Bund Deutscher Kunsterzieher [Editor]
Kunst und Jugend — 2.1908

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Heft XI (November 1908)
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Arras, Paul: Dritter internationaler Kongress zur Förderung des Zeichenunterrichts, London 1908, [1]: Rundgang durch die Zeichenausstellung
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Kolb, Gustav: Für einfache Schulverhältnisse
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https://doi.org/10.11588/diglit.31819#0125

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113

Vorbereitung Prangs Ideen zur Geltung, aber nur in zwei Tönen (schwarz und
weiss) ohne jede Farbe. Die Motive finden sofortige Anwendung als Flächen-
dekoration. Das landschaftliche Zeichnen nach Tonwerten in Kohle ist von grosser
künstlerischer Wirkung. Ebenso musterhaft ist das Körperzeichnen in grossem
Massstabe bei guter Gruppierung und sorgfältiger Verteilung von Licht und Schatten.
Allmählicher Uebergang zum Malen in Oelr wobei die anfänglich in schwarz-weiss
ausgeführten Stilleben
sich wiederholen. Abbildung 2.

Für einfache
Schulverhältnisse.
Im Herbst hat man
überall — zumal auf
dem Lande ■— Gelegen-
heit, Kürbisse zu
bekommen, die zu den
dankbarsten Zeichen-
objektengehören. Meist
genügt ein Wink des
Lehrers um die Schüler






zu veranlassen, nach /a
diesen Früchten zu
fahnden und sie mitzu- ~r ~ / W
bringen. Die Kürbisse / 1 / A
sind nicht nur wegen -W—--V" / VX
ihrer klaren, charakte- / » /
ristischen Formen- und ( jH /
Farbengebung sondern \
auch besonders wegen | JteA
ihrer Grösse als Klas- \
senmodelle für den '
Massenunterricht ge¬
eignet, der ja, wie wir
wissen, in einfachen
Schulverhältnissen
hauptsächlich in An-
wendung kommt. Un¬
sere Abbildungen sollen
nun Aufschluss darüber
geben, wie in den ver-
schiedensten Klassen
nach diesen Natur¬
formen gezeichnet wer-
den kann. Abbildung 1
zeigt eine Anzahl ver¬
schiedenartig geformter Kürbisse, wie ich sie im ersten Vierteljahr der ersten Zeichen-
klasse zeichnen lasse. Es gibt viele Lehrer, welche den Schülern nicht zutrauen, dass
sie schon nach wenigen Wochen nach Beginn des systematischen Zeichenunterrichts
derartige Aufgaben befriedigend lösen können, ohne zuvor einen Lehrgang mit flachen
Formen durchgenommen zu haben-, und doch ist der Umriss eines Kürbisses, wie jeder
sich überzeugen kann, erheblich leichter zu zeichnen als z. B. der einer Gabel, oder
gar einer Beisszange oder einer Schere. Die Kürbisse werden vor der Klasse, allen
Schülern gut sichtbar, erhöht aufgestellt. Hat man eine grössere Anzahl verschieden-
geformter, so kann man einen ähnlichen Gang einhalten wie unsere Abbildung
zeigt. Es liegt auf der Hand, dass der Schüler durch eine derartige Aneinander-
 
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