Kunst der Zeit: Zeitschrift für Kunst und Literatur (3.1928/1929)

Arthur Segal

Dorfstrasse (1920')

Letzten Endes wird aber doch die Vereini-
gung die lebensfähigfte fein, die beftrebt ift, Per-
fönliches und Eigenartiges ohne Engherzigkeit
in Geftalt des Neuen zu fördern.
Ich bitte Sie um baldige Antwort, eventuelle
baldige Rückfendung der refüfierten Blätter.
Mit freundlichem Gruß!


Arthur Segal

geb. 18?5

AUS EINEM BUCH
„ICH SELBST ÜBER MICH SELBST”
Gedanken über Einstellung zur Kunst und zum Künftler
VON ARTUR SEGAL
Und wenn Ihr mich mehr als Michelangelo be-
wundert und wertfchätzt und noch mehr als Lio-
nardo da Vinci — mir genügt es nicht und es be-
friedigt nicht meinen Ehrgeiz. — Ich will mehr
als das.
Gleich werten follt Ihr mich gleich Michel-
angelo und Schulze — denn Michelangelo ift nicht

Georg Scholz.

mehr als Schulze, und ich nicht weniger als


Arthur Segal

Stilleben mit Blickpunkt (1928)

Michelangelo, und kein Menfch mehr
als der andere und nicht mehr als das
Tier und die Pflanze und der Stein,
und die Luft, und das Waffer.
Jedes Individuum ift das größte
Genie feiner Eigen- und Einzigartig-
keit, weil es am vollkommenften und
ftärkften das verkörpert, was es von
den anderen Individuen unterfchei-
det. Kein Individuum ift mit dem
andern — überhaupt — im
wertenden Sinne vergleichbar,
und kein Individuum ift wertvoller

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