ZEITSCHRIFT FÜR KUNST UND LITERATUR
NUMMER 6
1929
III. JAHRGANG
JANKEL ADLER (DUESSELDORF)
WANDBILD „WERBUNG”
RHEINISCHE MALER
VON
DR. ARTHUR WACHSBERGER
Es kann nicht Aufgabe einer kleinen Zufam-
menftellung fein, Totalität zu erreichen; fie zu er-
ftreben ift fchon fchwer. Ich habe mich der Auf-
forderung, ein Heft über rheinifche Maler zu-
fammenzuftellen, gerne unterzogen, weil ich weiß,
daß einem andern mehr Vollftändigkeit und
mehr Objektivität auch nicht gelungen wäre. Viel-
leicht ift es für mich um fo fchwieriger gewefen,
weil ich mit vielen der Maler, deren Bilder ich
ausgewählt, befreundet bin, aber auch mit man-
chen, deren Bilder ich nicht ausgewählt habe. Das
Ergebnis diefer Zufammenftellung, das in diefem
Heft vorliegt, wird vielleicht Veranlaffung fein,
einen Nachtrag zu dem Thema „Rheinifche Maler“
zu bringen, welchem Verlangen die „Kunft der
Zeit“ bei der Fülle künftlerifchen Gefchehens im
Rheinlande wohl gerne nachkommen wird.
Aus Befcheidenheit nannte ich das Thema nicht
rheinifche Malerei, fondern rheinifche Maler. Das
eigentlich rheinifche in den Bildern zu finden, ift
fehr fchwer. Charakteriftifch für den Begriff des
Rheinifchen in der Kunft, fowie in vielen Lebens-