DIE RHEINISCHE GLASHÜTTE ZU KÖLN-EHEENFELD.
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Ohne Frage ist letzteres Moment ebenfalls von großer
Wichtigkeit; die dunkle Farbe, die fast an Edel-
steine erinnert und eigentlich nur, gegen das Licht
gesehen, zur Geltung kommt, erfordert eine andere
künstlerische Ausgestaltung als z. B. die Venezianer
Gläser. Die zierlichen Formen der letzteren sind
hier nicht am Platz; sie müssen sich mehr den ge-
schnittenen Gefäßen aus Krystall anlehnen. Kunkel
hatte schon das Richtige erkannt und derartige For-
men geschaffen.
Die Kopie eines
derartigen Glases
der Ehrenfelder
Hütte dürfte
kaum von den
echten zu unter-
scheiden sein.
Neben schweren
Gläsern stellt die
Ehrenfelder
Hütte aber auch
Kannen, Pokale,
Blumenvasen so-
wie ganze Ser-
vice zu Wein und
Likör her, die mit
ihren schön ge-
schnittenen Ver-
zierungen zu den
edelsten Erzeug-
nissen der mo-
dernen Glasin-
dustrie gehören
dürften. Beson-
dere technische
Schwierigkeiten
bot die Verwen-
dung der sog.
„gekniffenen"
Verzierungen,die
eine sehr lange
Behandlung im
Feuer nötig machen, wobei das Rubinglas leicht
lederartig wird und einen Stich ins Violette erhält;
aber auch dies ist der Hütte gelungen, wie die auf
Aclitzelinteiliges Tafelservice.
Rohmaterial wird es vielfach exportirt und nament-
lich dürfte seine Leuchtkraft bei Verwendung für
elektrisches Licht unübertroffen sein. Ganz beson-
ders aber möchten wir die Glasmaler auf dies Ma-
terial hinweisen, in deren Kreise es noch gar nicht
gedrungen zu sein scheint: damit hören die Planen
mit einem Schlage auf, die sich bei dem Uberfang-
glas unvermeidlich durch die ungleichmäßige Stärke
ergeben.
Inzwischen
sind auch von an-
deren Hütten er-
folgreiche Ver-
suche mit Rubin-
glas gemacht; wie
denn auch in den
vierziger Jahren
einzelne Stücke
in der Joscphi-
nenhütte ange-
fertigt sind, ohne
dass es gelungen
wäre, dieselben
fabrikmäßig her-
zustellen. So
bleibt denn der
Ehrenfelder
Hütte das Ver-
dienst, gerade auf
dem Gebiete der
Herstellung der
Glasmassen
wichtige Neue-
rungen und Er-
findungen her-
beigeführt zu ha-
ben und auch
heute ruht der
unermüdliche
Leiter der Fabrik
noch nicht: er
sucht eine noch
die Herstellung des
der Tafel der Rubingläser wiedergegebenen Gläser
zeigen.
Wird das Rubinglas in erster Linie zu Luxus-,
Zier- und feinerem Gebrauchsgerät Verwendung
finden, so hat doch auch neuerdings die billigere
Herstellung ihm weitere Absatzgebiete eröffnet. Als
schwierigere Aufgabe zu lösen:
Millefiori.
So bedeutende Leistungen, wie die von Ehren-
feld, wo jedes Erzeugnis ein selbständiges Kunst-
produkt ist, hergestellt ohne Anwendung von For-
men, Schablonen etc., können nur durch ein ge-
schultes Personal, das in hingebender Arbeit thätig
ist, erzeugt werden. Es sind denn auch die ersten
der Glaskünstler vollständig mit der Hütte ver-
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Ohne Frage ist letzteres Moment ebenfalls von großer
Wichtigkeit; die dunkle Farbe, die fast an Edel-
steine erinnert und eigentlich nur, gegen das Licht
gesehen, zur Geltung kommt, erfordert eine andere
künstlerische Ausgestaltung als z. B. die Venezianer
Gläser. Die zierlichen Formen der letzteren sind
hier nicht am Platz; sie müssen sich mehr den ge-
schnittenen Gefäßen aus Krystall anlehnen. Kunkel
hatte schon das Richtige erkannt und derartige For-
men geschaffen.
Die Kopie eines
derartigen Glases
der Ehrenfelder
Hütte dürfte
kaum von den
echten zu unter-
scheiden sein.
Neben schweren
Gläsern stellt die
Ehrenfelder
Hütte aber auch
Kannen, Pokale,
Blumenvasen so-
wie ganze Ser-
vice zu Wein und
Likör her, die mit
ihren schön ge-
schnittenen Ver-
zierungen zu den
edelsten Erzeug-
nissen der mo-
dernen Glasin-
dustrie gehören
dürften. Beson-
dere technische
Schwierigkeiten
bot die Verwen-
dung der sog.
„gekniffenen"
Verzierungen,die
eine sehr lange
Behandlung im
Feuer nötig machen, wobei das Rubinglas leicht
lederartig wird und einen Stich ins Violette erhält;
aber auch dies ist der Hütte gelungen, wie die auf
Aclitzelinteiliges Tafelservice.
Rohmaterial wird es vielfach exportirt und nament-
lich dürfte seine Leuchtkraft bei Verwendung für
elektrisches Licht unübertroffen sein. Ganz beson-
ders aber möchten wir die Glasmaler auf dies Ma-
terial hinweisen, in deren Kreise es noch gar nicht
gedrungen zu sein scheint: damit hören die Planen
mit einem Schlage auf, die sich bei dem Uberfang-
glas unvermeidlich durch die ungleichmäßige Stärke
ergeben.
Inzwischen
sind auch von an-
deren Hütten er-
folgreiche Ver-
suche mit Rubin-
glas gemacht; wie
denn auch in den
vierziger Jahren
einzelne Stücke
in der Joscphi-
nenhütte ange-
fertigt sind, ohne
dass es gelungen
wäre, dieselben
fabrikmäßig her-
zustellen. So
bleibt denn der
Ehrenfelder
Hütte das Ver-
dienst, gerade auf
dem Gebiete der
Herstellung der
Glasmassen
wichtige Neue-
rungen und Er-
findungen her-
beigeführt zu ha-
ben und auch
heute ruht der
unermüdliche
Leiter der Fabrik
noch nicht: er
sucht eine noch
die Herstellung des
der Tafel der Rubingläser wiedergegebenen Gläser
zeigen.
Wird das Rubinglas in erster Linie zu Luxus-,
Zier- und feinerem Gebrauchsgerät Verwendung
finden, so hat doch auch neuerdings die billigere
Herstellung ihm weitere Absatzgebiete eröffnet. Als
schwierigere Aufgabe zu lösen:
Millefiori.
So bedeutende Leistungen, wie die von Ehren-
feld, wo jedes Erzeugnis ein selbständiges Kunst-
produkt ist, hergestellt ohne Anwendung von For-
men, Schablonen etc., können nur durch ein ge-
schultes Personal, das in hingebender Arbeit thätig
ist, erzeugt werden. Es sind denn auch die ersten
der Glaskünstler vollständig mit der Hütte ver-