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Die Kunstwelt: deutsche Zeitschrift für die bildende Kunst — 2.1912-1913

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Ludwig Pietsch in Baden-Baden
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https://doi.org/10.11588/diglit.21776#0184

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LUDWIG PIETSCH IN BADEN-BADEN

je flüchtig geweckt, in
den Tiefen seiner
Mappenschränke ge-
schlummert , bis ein
kleiner Teil von ihn--
durch die A lsste
gen der letzten Jahre
der Öffentlichkeit be-
j0O$L V kannt wurde. Er selbst

^ ,;f-^ ^ schildert uns, wie er

jtjL/ j^/J 'fjt . 's , ^iJr V* Personen und sich

zufällig bildenden

/ / Gruppen. Auf meinen

Wanderungen durch
die Wälder, durch A

DAS KONZERT. ZEICHNUNG LUDWIG PIETSCH Täler und Dö jr

^urgr1' ^n auf den

ward" hat er uns diesen Kreis, seine gehobene, Höhen füllten sich die Skizz. mitlandschaft-

geist- und kunsterfüllte Geselligkeit, seine schönen liehen und architektonischen otu len und Skizzen".
Feste, auf denen die Größen der Kunst und Von all diesem künstlerischen Niederschlag

Literatur sich gleichberechtigt mit den Großen eines in fast wunschlosem Glück gehobenen Be-

der Welt, mit König Wilhelm und Königin Augusta wußtseins, eines zum Ausdruck dringenden neuen

trafen und die stillen Plauderstunden im engsten Lebens, einer daraus quellenden überfreudigen

Freundeskreise auf vielen Blättern geschildert, Schaffenskraft, ist manches wohl im Laufe der

Erinnerungsbilder, die, wie er selbst sagt, „wie Jahre, da L. P. aller bildnerischen Betätigung

in märchenhaften Sonnenschein gebadet", in blen- entsagt hatte, verloren gegangen oder in die Welt

dender Helle vor seinem inneren Auge standen verstreut worden; dennoch bleibt noch genug

„und ihn für alles bittre Leid der hinter ihm lie- übrig, um uns von der Art seiner Künstlers-Laft

genden harten Zeiten überreichlich entschädigten". in dieser glücklichsten Periode seines Lebens eine

Die Erinnerungen aber, die Pietsch der da- eindrucksvolle Vorstellung zu geben. Von den

mals und noch für viele Jahre den Stift eben- Insassen und regelmäßigen Gästen des Viardot-

so zu gebrauchen wußte und mit der gleichen sehen Hauses ist ihm wohl kaum einer entgangen;

Freude des Schaffens gebrauchte, wie die Feder, am liebsten natürlich weilte sein Auge auf der

seinen Skizzenbüchern und Zeichenblocks an- über alles verehrten genialen Künstlerin und

vertraut hatte, haben Jahrzehnte lang, kaum Freundin selbst und ihrem gewiß nicht landläufig

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