Oberrheinische Kunst (1.1925/1926)

Buchbesprechungen

ein bedeutsamer Beitrag zur Geschichte des Humanismus
wie zur Kulturgeschichte des Oberrheins. Noack.
Karl Künstle: IKONOGRAPHIE DER HEILIGEN. Frei-
burg i. Br. 1926, Herder & Co. G. m. b.H. (607 Seiten,
284 Abbildungen.)
Das sehr verdienstvolle Buch füllt eine Lücke in der
Literatur aus, die sich längst ganz besonders fühlbar machte.
Es fehlte bisher außer dem lange vergriffenen Werke von
Detzel durchaus an einem handlichen und zuverlässigen
Nachschlagewerk, das in gleicher Weise dem Theologen,
dem Historiker, dem Kunsthistoriker, wie überhaupt allen
Interessenten dient. Man muß dem Verfasser sehr dankbar
sein, daß er sich dieser außerordentlich mühsamen und lang-
wierigen Arbeit unterzogen und seine reichen Kenntnisse in
den Dienst dieser Aufgabe gestellt hat. Den einleitenden
hagiographischen und ikonographischen Vorbemerkungen

schließt sich als Hauptteil die Ikonographie der einzelnen Hei-
ligen in alphabetischer Reihenfolge an. Zu dem Namen
wird der Tag des Heiligen im kirchlichen Kalender ver-
merkt, dann die Legende erzählt, und schließlich in großen
Zügen die Entwicklung der Darstellung in der bildenden
Kunst gegeben. Dazu kommt die Angabe der wichtigsten
Literatur und Abbildungen besonders charakteristischer Dar-
stellungen, überwiegend deutsche mittelalterliche Werke.
Den Abschluß bilden Verzeichnisse der »Heiligenattribute«,
für den Benützer besonders wertvoll, und der »Patronate der
Heiligen für Berufsstände und in verschiedenen Anliegen«.
Es ist sehr zu begrüßen, daß wir nun endlich wieder
ein außerordentlich wertvolles und sehr zuverlässiges Hilfs-
mittel zur Orientierung über die Ikonographie der Hei-
ligen besitzen. Auch die Beigabe der bildlichen Darstel-
lungen erscheint mir sehr glücklich als Ergänzung und
Stütze für den Text.
N o ack.

Die Abbildungen zu Gurlitt, Die Katharinenkirche zu Oppenheim, verdanken wir:
der Staatl. Bildstelle, Berlin: Abb. 1, 5, 4, 6—8, 14, 15, 18, 19, 21 25;
Müller, Die Katharinenkirche zu Oppenheim 1825—36: Abb. 5, 17, 20;
vom Verfasser selbst aufgenommen: Abb. 9, 11—13, 26—30.

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