Herm. Billmg: Haupteingang der Kölner Ausstellung des Verbandes 1906.
sich auch die Künstler und Kunstsreunde der Reichslcmde
dem Verband anschlossen. Die Verbindung wurde durch
den Unterstaatssekretar v. Schraut eifrig gesörderU er
übernahm auch den Vorsitz Straßburgs der Kunstkom-
mission, der die Maler Daubner, Hornecker, Spindler und
Stoskopf als Künstler angehörten. Jni Verband wurde
dieser Auwachs sreudig begrüßt, wcil er zum erstenmal
die elsaß-lothringischen Künstler in engere Fühlung mit
deni Reich brachte und für die Kunstpflege unserer Aeit
das alte oberrheinische Kunstgebiet abrundete.
Die Wanderausstellung in Darmstadt konnte ani
4. Dezember durch unsern Protektor eröffnct werden;
die Arbeitsraume des Ernst-Ludwig-Hauses waren durch
I. V. Cissarz, damals noch Mitglied der Künstlerkolonie,
geschickt in Ausstellungssale verwandelt worden, die dem
bescheidenen Unifang der Veranstaltung genügten und
mit einfachen Mitteln angenehni wirkten. Es wurden
nur 126 Werke gezeigt, die von den einzelnen Kunst-
ausschüsscn ausgewahlt waren und durchgangig nur je
ein Werk des einzelnen Künstlcrs boten, um so einen
Querschnitt durch die rheinlandische Kunst zu geben,
der von Anfang an als eine Orientierung zu der ersten
grotzcn Aussteilung in Köln gedacht war. Das Plakat,
von I. V. Cissarz in blau und goldenem Druck auf weißem
Grund entworfen, gab von da ab dem Verband sein
bekanntes Aeichen, im Sechseck als Rahmen uni eine
Rheinlandschaft die Namen der sechs rheinlandischen
Stadte, die durch die Kunstausschüsse für den Verband
die Träger seiner Gemeinsamkeit waren.
-i- H
1905.
So hatte das erste Lebensjahr des Verbandes sein
Aiel und seine Wirkung günstig bestatigt: er hatte rund
14 000 Mark im Sinn seiner Bestrebungen an Künstler
geben und 8000 Mark verzinslich anlegen können;
von den Künstlern und Kunstfreunden der Lander am
Rhein war der Vorzug der gemeinsamen Arbeit freudig
anerkannt worden und in der Persönlichkeit seines Pro-
tektors besaß der Verband ein lebendiges Sinnbild
seiner Bestrebungen. Den Fürsten am Hochzeitstag
zu begrüßen, hatte er durch Wilhelm Trübner sein
Reiterbildnis malen lassen, das am 2. Februar 1905
überreicht werden konnte als das Wahrzeichen eines ge-
meinsamen Willens, der deutschen Kunst wieder im Sinn
der alten Meister zu dienen, statt in der Konvention
des landlaufigen Geschmacks.
Um ein Ausstellungsgebaude für Köln zu erhalten,
war noch im Sommer 1904 ein Preisausschreiben ver-
anstaltet worden, zu dem Peter Behrens, Joseph M.
Olbrich, Hermann Billing, Franz Brantzky, Theodor
Fischer und Friedrich Ratzel eingeladen worden waren;
öl
sich auch die Künstler und Kunstsreunde der Reichslcmde
dem Verband anschlossen. Die Verbindung wurde durch
den Unterstaatssekretar v. Schraut eifrig gesörderU er
übernahm auch den Vorsitz Straßburgs der Kunstkom-
mission, der die Maler Daubner, Hornecker, Spindler und
Stoskopf als Künstler angehörten. Jni Verband wurde
dieser Auwachs sreudig begrüßt, wcil er zum erstenmal
die elsaß-lothringischen Künstler in engere Fühlung mit
deni Reich brachte und für die Kunstpflege unserer Aeit
das alte oberrheinische Kunstgebiet abrundete.
Die Wanderausstellung in Darmstadt konnte ani
4. Dezember durch unsern Protektor eröffnct werden;
die Arbeitsraume des Ernst-Ludwig-Hauses waren durch
I. V. Cissarz, damals noch Mitglied der Künstlerkolonie,
geschickt in Ausstellungssale verwandelt worden, die dem
bescheidenen Unifang der Veranstaltung genügten und
mit einfachen Mitteln angenehni wirkten. Es wurden
nur 126 Werke gezeigt, die von den einzelnen Kunst-
ausschüsscn ausgewahlt waren und durchgangig nur je
ein Werk des einzelnen Künstlcrs boten, um so einen
Querschnitt durch die rheinlandische Kunst zu geben,
der von Anfang an als eine Orientierung zu der ersten
grotzcn Aussteilung in Köln gedacht war. Das Plakat,
von I. V. Cissarz in blau und goldenem Druck auf weißem
Grund entworfen, gab von da ab dem Verband sein
bekanntes Aeichen, im Sechseck als Rahmen uni eine
Rheinlandschaft die Namen der sechs rheinlandischen
Stadte, die durch die Kunstausschüsse für den Verband
die Träger seiner Gemeinsamkeit waren.
-i- H
1905.
So hatte das erste Lebensjahr des Verbandes sein
Aiel und seine Wirkung günstig bestatigt: er hatte rund
14 000 Mark im Sinn seiner Bestrebungen an Künstler
geben und 8000 Mark verzinslich anlegen können;
von den Künstlern und Kunstfreunden der Lander am
Rhein war der Vorzug der gemeinsamen Arbeit freudig
anerkannt worden und in der Persönlichkeit seines Pro-
tektors besaß der Verband ein lebendiges Sinnbild
seiner Bestrebungen. Den Fürsten am Hochzeitstag
zu begrüßen, hatte er durch Wilhelm Trübner sein
Reiterbildnis malen lassen, das am 2. Februar 1905
überreicht werden konnte als das Wahrzeichen eines ge-
meinsamen Willens, der deutschen Kunst wieder im Sinn
der alten Meister zu dienen, statt in der Konvention
des landlaufigen Geschmacks.
Um ein Ausstellungsgebaude für Köln zu erhalten,
war noch im Sommer 1904 ein Preisausschreiben ver-
anstaltet worden, zu dem Peter Behrens, Joseph M.
Olbrich, Hermann Billing, Franz Brantzky, Theodor
Fischer und Friedrich Ratzel eingeladen worden waren;
öl