Karl Albiker: Bronzefigur
für das Krematorium in Hageu durch den Derband der Stadt gestiftet 1913.
ein helleres Bild, als es sich inmitten der Essen und
Aechen erwarten ließ: es war sogar so, daß es den Ein-
druck der schönen Samntlungen weit übertraf, weil hier
die ordnende und schmückende Hand der Kunst sich am
Leben unserer Tage selber versuchte, statt nur von der
Kunst vergangener Aeiten zu zeugen.
So gab sich diesmal unsere Ausstellung, obwvhl sie
immerhin 217 Nummern zeigte, nur als eine Kleinigkeit
gegenüber den starken Eindrücken ihrer Umgebung. Sie
war in den bescheidenen Räumen des stadtischen Museums
ansprechend untergebracht; und wenn auch der Versuch,
auü je einem guten Werk der Künstler aus linsern Kunst-
kommissionen eine Art Ehrensaal inmitten der — sich
um den Preis bewerbenden — Jugend zu schaffen,
insosern mißlang, als wir die Jugend zu Hilfe rufen muß-
ten, den guten Eindruck zu wahren: das Resultat war
nicht ungünstig. Jmmerhin hatten >vir unsern Protek-
tor kauni dafür nach Essen bemühen dürfen; daß er kam
und unserm Jubiläum Schutzherr war, verdankten wir gern
den stärker anziehenden Machten dieser mächtigcn Welt.
Die Tagung begann mit cinem Fest für den erwei-
terten Vorstand unter Anwesenheit des Protektors in der
Kruppschen Villa Hügel; sie erreichte ihre festliche Höhe,
als wir bei einer Wagenfahrt durch die Kruppschen Kolo-
nien auf dem Marktplatz der Margaretenhöhe mitten im
fröhlichsten Treiben von „sahrenden Komödianten" ein
paar HanS Sachssche Stücke gespielt bekamen; sie endigte
mit einem Abend am Kruppschen Bootshaus, der uns
aus dem gigantischen Betrieb dieser hämmernden Welt
in den Frieden des ivaldigen Ruhrtals brachte.
Fast noch eine Tagung für sich wurde ein anschließen-
der Ausflug nach Hagen i. W., >vo >vir unter Führung vo»
K. E. Osthaus das von ihni gegründete und geleitete
Folkwang-Museum besuchten als eine Stätte moderner
Kunstpflege, die ihresgleichen i» Deutschland »icht hat;
ei» schönes Gartenfest im Osthausschen Landhaus be-
schloß dann endlich den Kranz dieser reichen Gastlich-
keit im westfälischen Land.
Den Ernst-Ludwig-Preis erhielt diesmal die Maleri»
Jda Gerhardi in Lüdenscheid für das Bildnis eines
siamesischen Prinze»; ein Preis der Stadt Essen mit
2000 Mk. ivurde dem Straßburger Maler Heinrich Becke
zuerkannt, der dritte Preis mit 1000 Mk. fiel an den
Maler Jakob Weinheimer, Langebrück, und der ziveite
ss
für das Krematorium in Hageu durch den Derband der Stadt gestiftet 1913.
ein helleres Bild, als es sich inmitten der Essen und
Aechen erwarten ließ: es war sogar so, daß es den Ein-
druck der schönen Samntlungen weit übertraf, weil hier
die ordnende und schmückende Hand der Kunst sich am
Leben unserer Tage selber versuchte, statt nur von der
Kunst vergangener Aeiten zu zeugen.
So gab sich diesmal unsere Ausstellung, obwvhl sie
immerhin 217 Nummern zeigte, nur als eine Kleinigkeit
gegenüber den starken Eindrücken ihrer Umgebung. Sie
war in den bescheidenen Räumen des stadtischen Museums
ansprechend untergebracht; und wenn auch der Versuch,
auü je einem guten Werk der Künstler aus linsern Kunst-
kommissionen eine Art Ehrensaal inmitten der — sich
um den Preis bewerbenden — Jugend zu schaffen,
insosern mißlang, als wir die Jugend zu Hilfe rufen muß-
ten, den guten Eindruck zu wahren: das Resultat war
nicht ungünstig. Jmmerhin hatten >vir unsern Protek-
tor kauni dafür nach Essen bemühen dürfen; daß er kam
und unserm Jubiläum Schutzherr war, verdankten wir gern
den stärker anziehenden Machten dieser mächtigcn Welt.
Die Tagung begann mit cinem Fest für den erwei-
terten Vorstand unter Anwesenheit des Protektors in der
Kruppschen Villa Hügel; sie erreichte ihre festliche Höhe,
als wir bei einer Wagenfahrt durch die Kruppschen Kolo-
nien auf dem Marktplatz der Margaretenhöhe mitten im
fröhlichsten Treiben von „sahrenden Komödianten" ein
paar HanS Sachssche Stücke gespielt bekamen; sie endigte
mit einem Abend am Kruppschen Bootshaus, der uns
aus dem gigantischen Betrieb dieser hämmernden Welt
in den Frieden des ivaldigen Ruhrtals brachte.
Fast noch eine Tagung für sich wurde ein anschließen-
der Ausflug nach Hagen i. W., >vo >vir unter Führung vo»
K. E. Osthaus das von ihni gegründete und geleitete
Folkwang-Museum besuchten als eine Stätte moderner
Kunstpflege, die ihresgleichen i» Deutschland »icht hat;
ei» schönes Gartenfest im Osthausschen Landhaus be-
schloß dann endlich den Kranz dieser reichen Gastlich-
keit im westfälischen Land.
Den Ernst-Ludwig-Preis erhielt diesmal die Maleri»
Jda Gerhardi in Lüdenscheid für das Bildnis eines
siamesischen Prinze»; ein Preis der Stadt Essen mit
2000 Mk. ivurde dem Straßburger Maler Heinrich Becke
zuerkannt, der dritte Preis mit 1000 Mk. fiel an den
Maler Jakob Weinheimer, Langebrück, und der ziveite
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