Stuttgarter Bühnenkunst.
Es ist ein schöner Band von 417 Seiten, der den
Rechenschastsbericht der drei Manner an der Stutt-
garter Hofoper bringt; ein tragisches Geschick hat es
gewollt, daß Emil Gerhauser, der die Triebfeder war,
ihn nicht mehr erlebte. Seine Jnszenierungen der fünf
Mozartschen Opern und der „Mona Lisa", die er mit
kluger Einfühlung und mit genauesten Anweisungen
darstellt, werden der deutschen Bühne nun als ein
seltenes Vermachtnis gelten niüssen. So empfindet man
es dankbar, daß Pankok in einem glänzenden Bildnis
die Erscheinung des Mannes festgehalten hat, der mit
kluger Beschränkung so viel mehr zu erreichen wußte,
als andere mit wahleifrigem Suchen. Solange man
in Stuttgart MozartS Meisteropern spielt — und
das wird wohl die stolzen Steinbauten der Theater
aushalten — wird man sich dankbar des Spiel-
leiters erinnern müssen, der ihnen ein so einziges
Gewand verschaffte.
Das schöne Werk aber, in dreihundert numerierten
Eremplaren gedruckt, mit seiner Fülle sarbiger Figurinen
und Szenenbilder von Pankoks Meisterhand, mit einem
radierten Widmungsblatt an den König von Württem-
berg und einer einleitenden Betrachtung von Hans
Hildebrandt, wird bald eine gesuchte Seltenheit für
Bücherfreunde sein. „Ein junger, mutiger Verleger"
— wie es im Tert von Enül Gerhäuser heißt — „hat
unsern Gedanken, die Pläne und Entwürfe zu unsern
Mozart-Jnszenierungen nicht verloren gehen zu lassen,
sondern in einem Sammelwerke zusammenzufassen,
aufgegriffen." Wer den goldverzierten Pergamentband
vor sich hat, wird Wilhelm Meyer-Jlschen in Stuttgart
gern zugestehen, daß es eine wagemutige Tat war,
in diesen Tagen öerartiges zu wagen; von den farbig
gedruckten Bildnissen des Jntendanten Baron zu Putlitz,
Emil Gerhäusers und Mar Schillings bis zur letzten
Vignette ist alles ein Musterwerk gediegener Buch-
kunst. Möchten möglichst viele Eremplare der kleinen
Auflage für Bibliotheken gesichert werden, bevor sie
für die Offentlichkeit in die Hände der Liebhaber ver-
loren gehen. f707sl S.
Es ist ein schöner Band von 417 Seiten, der den
Rechenschastsbericht der drei Manner an der Stutt-
garter Hofoper bringt; ein tragisches Geschick hat es
gewollt, daß Emil Gerhauser, der die Triebfeder war,
ihn nicht mehr erlebte. Seine Jnszenierungen der fünf
Mozartschen Opern und der „Mona Lisa", die er mit
kluger Einfühlung und mit genauesten Anweisungen
darstellt, werden der deutschen Bühne nun als ein
seltenes Vermachtnis gelten niüssen. So empfindet man
es dankbar, daß Pankok in einem glänzenden Bildnis
die Erscheinung des Mannes festgehalten hat, der mit
kluger Beschränkung so viel mehr zu erreichen wußte,
als andere mit wahleifrigem Suchen. Solange man
in Stuttgart MozartS Meisteropern spielt — und
das wird wohl die stolzen Steinbauten der Theater
aushalten — wird man sich dankbar des Spiel-
leiters erinnern müssen, der ihnen ein so einziges
Gewand verschaffte.
Das schöne Werk aber, in dreihundert numerierten
Eremplaren gedruckt, mit seiner Fülle sarbiger Figurinen
und Szenenbilder von Pankoks Meisterhand, mit einem
radierten Widmungsblatt an den König von Württem-
berg und einer einleitenden Betrachtung von Hans
Hildebrandt, wird bald eine gesuchte Seltenheit für
Bücherfreunde sein. „Ein junger, mutiger Verleger"
— wie es im Tert von Enül Gerhäuser heißt — „hat
unsern Gedanken, die Pläne und Entwürfe zu unsern
Mozart-Jnszenierungen nicht verloren gehen zu lassen,
sondern in einem Sammelwerke zusammenzufassen,
aufgegriffen." Wer den goldverzierten Pergamentband
vor sich hat, wird Wilhelm Meyer-Jlschen in Stuttgart
gern zugestehen, daß es eine wagemutige Tat war,
in diesen Tagen öerartiges zu wagen; von den farbig
gedruckten Bildnissen des Jntendanten Baron zu Putlitz,
Emil Gerhäusers und Mar Schillings bis zur letzten
Vignette ist alles ein Musterwerk gediegener Buch-
kunst. Möchten möglichst viele Eremplare der kleinen
Auflage für Bibliotheken gesichert werden, bevor sie
für die Offentlichkeit in die Hände der Liebhaber ver-
loren gehen. f707sl S.