Sein größtes repräsentatives Gebäude ist das Fest-
spielhaus in Hellerau mit seiner Umgebung. Dem
Charakter eines Festspielhauses entsprechend ist es würdig
und feierlich, aber dabei ohne Pose, schlicht, einfach.
Man kann es fast am besten mit dem Winckelmann-Wort
von der edlen Einfalt und stillen Größe charakterisieren.
Es ist, ohne zu gräzisieren, doch im strengen Sinne der
Alten, sachlich und schön empfunden. Man wünschte
Tessenow Aufträge repräsentativer Art, an denen sich
sein Talent weiter entfalten könnte.
Als ein Neues in Tessenows Kunstbezirk erscheinen
in seiner Veröffentlichung seine Entwürfe für Guts-
häuser, für die, wie es scheint, sich bislang noch keine
Bauherren interessiert haben, obgleich auch auf diesem
Gebiete Tessenow das richtige Mittel zwischen Schlicht-
heit und Schönheit gefunden hat, wie besonders der zweite
Gutsentwurf mit seinen Einzelheiten, der entzückenden
harmonischer Wirkungen mit einfachsten Mitteln, eine
gewisse unsentimentale Poesie, Behaglichkeit des fried-
lichen Lebens. Es ist erstaunlich, mit wie einfachen
Mtteln der bloßen Raumanordnung z. B. oder einiger
weniger, richtig gesetzter Laubbäume oder einer hübschen
Bank vor der Türe er das Ganze einer Ansiedlung zu
verschönen weiß, ohne daß dadurch irgend Mehrkosten
entstehen. Und wie es im ganzen ist, so im einzelnen:
die bloße Anordnung der Fenster, die Musik der Propor-
tionen machen ein Haus bei Tessenow zu einem er-
freulichen Ganzen, ohne daß irgendwie dekorative
Schmuckformen verwendet werden müßten. Jn dieser
Sparsamkeit der Mittel bei Erzielung höchstmöglichen
Schönheitswertes liegt die eigentümliche Sachlichkeit
und Schönheit der Tessenowschen Bauweise, die gleich
weit entfernt ist von öder Nützlichkeit wie von sentimen-
taler Stimmungspoesie.
spielhaus in Hellerau mit seiner Umgebung. Dem
Charakter eines Festspielhauses entsprechend ist es würdig
und feierlich, aber dabei ohne Pose, schlicht, einfach.
Man kann es fast am besten mit dem Winckelmann-Wort
von der edlen Einfalt und stillen Größe charakterisieren.
Es ist, ohne zu gräzisieren, doch im strengen Sinne der
Alten, sachlich und schön empfunden. Man wünschte
Tessenow Aufträge repräsentativer Art, an denen sich
sein Talent weiter entfalten könnte.
Als ein Neues in Tessenows Kunstbezirk erscheinen
in seiner Veröffentlichung seine Entwürfe für Guts-
häuser, für die, wie es scheint, sich bislang noch keine
Bauherren interessiert haben, obgleich auch auf diesem
Gebiete Tessenow das richtige Mittel zwischen Schlicht-
heit und Schönheit gefunden hat, wie besonders der zweite
Gutsentwurf mit seinen Einzelheiten, der entzückenden
harmonischer Wirkungen mit einfachsten Mitteln, eine
gewisse unsentimentale Poesie, Behaglichkeit des fried-
lichen Lebens. Es ist erstaunlich, mit wie einfachen
Mtteln der bloßen Raumanordnung z. B. oder einiger
weniger, richtig gesetzter Laubbäume oder einer hübschen
Bank vor der Türe er das Ganze einer Ansiedlung zu
verschönen weiß, ohne daß dadurch irgend Mehrkosten
entstehen. Und wie es im ganzen ist, so im einzelnen:
die bloße Anordnung der Fenster, die Musik der Propor-
tionen machen ein Haus bei Tessenow zu einem er-
freulichen Ganzen, ohne daß irgendwie dekorative
Schmuckformen verwendet werden müßten. Jn dieser
Sparsamkeit der Mittel bei Erzielung höchstmöglichen
Schönheitswertes liegt die eigentümliche Sachlichkeit
und Schönheit der Tessenowschen Bauweise, die gleich
weit entfernt ist von öder Nützlichkeit wie von sentimen-
taler Stimmungspoesie.