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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0027

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XXI

nung dass die kleine Statue mit der zusammengerollten
Aegis nicht sowohl die Athene selbst, wie vielmehr eine
der ihr dienenden Jungfrauen darstelle, trage ich das Zeug-
niss nach, dass bei einigen heiligen Handlungen die Prie-
sterin mit der Aegis selbst erschien. Suid. ν. aiyig ■ —
r\ de ίέρεια 'Λ&ήνηβι την ίεραν αιγίδα φέρονβα προς tag
νεογαμυνς είιίήρχετυ, mit Bernhardy's Anmerkk. Ebenso
Zonar. Lex. p. 77. Vgl. Lasaulx, Zur Geschichte der Ehe
bei den Griechen S. 70.

Den Aufsätzen zur Topographie von Attika habe ich
eine Notiz über die vielbesprochene Inschrift aus dem Tem-
pel von Aegina folgen lassen: den für mich überzeugenden
Aufsehluss über ihre Entstehung; nur dass ich die Sache
nicht beschwören kann, da Gropius selbst sie nicht einge-
standen hat. Dass die damals zu Ausgrabungen bald in
Athen, bald auf Aegina und in Phigalcia sich gruppirenden
Archäologen und Kunstfreunde — Bröndsted, Cockerell,
Stackelberg, Kaller, Linkh, Fauvel, Gropius — sich eben
mit Sir William Gell kleine Neckereien erlaubten, ist auch
sonst bezeugt.

Den Schluss des Bandes bildet der Wiener Anonymus;
denn wenn auch Laborde ihn neuerdings wieder heraus-
gegeben hat, ist doch der kurze Text, der immer ein gros-
ses historisches Interesse behält, in Deutschland noch we-
nig allgemein gekannt, und die dem Texte beigegebenen
Erläuterungen boten mir Gelegenheit, einige die Denk-
mäler Athens und ihre Schicksale in den letzten Jahrhun-
derten betreffende Fragen zu behandeln.

Balle, 29. März 1855.

L. R.
 
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