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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0289

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Vermuthang knüpfen, dass sie von den attischen Klerucheu
gesetzt wurde, vielleicht bei Gelegenheit einer Erweiterung
des ursprünglichen Gebietes des Tempels ihrer vaterstädtischen
Schutzgöttin.

Athen, im Juni 1837.

VII.

Zur Geschichte der Topographie und Denk-
mäler Athens.

Anonymi Viennensis descriptio urbis Athenarum,
nebst den Briefen des Zygomaläs und Kabasilas.

[Aus den Wimer Jalirbb. der Litter. 1840, Bd. XC]

Wie überhaupt für die historischen Wissenschaften die
festeste Grundlage ihre eigene Geschichte ist, die Erkenntniss
ihrer Entstehung und Entwickelung, der wechselnden Theorien,
von denen sie beherrscht worden, der verschiedenen Eichtungen,
welche sie eingeschlagen, ihrer Irrthümcr und wirklichen Fori
schritte: so ist dies nicht minder auf dem Felde einzelner histo-
rischer Specialforschungen, wie der alten Topographie von Grie-
chenland und Italien, der Fall. Die Topographie hat sich zu
stützen nicht allein auf die geschichtliche Kcnntniss der Wechsel-
fälle der alten Denkmäler während des Zeitraumes selbst, den
wir Alterthum nennen, sondern erwünscht und förderlich ist
ihr auch jede Nachricht aus den dunkeln und halbbarbarischen
Jahrhunderten des Mittelalters, die ihr Aufschluss geben kann
über den damaligen Bestand der Monumente, die Namen, mit
denen man sie belegte, die Meinungen und Uebcrlioferungon,
welche sich an sie knüpften; wann und wie das eine oder das
andere derselben abgetragen oder anderswie vernichtet wurde;
was aus seinen vielleicht noch erhaltenen Ueberbleibseln ge-
worden , und Aehnliches mehr. Denn nicht selten ersieht der
Forscher aus solchen Nachrichten mit Uobcrraschung, dass
Monumente, die er gänzlich vernichtet glaubte, zu einem Theile
wenigstens noch in den Mauern oder Fundamenten dieses oder
 
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