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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0288

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244

fr

I Ε Μ Ε Κ Θ Χ
Α Θ Ε Κ Α I Α Χ

Ορος
τεμένους

Diese Inschrift4), auf einer Platte pentelischen Marmore,
und in den Schrift Zügen ungefähr des letzten Jahrzeheuts vor
Eakleides, findet sich eingemauert üher der Thür einer kleinen,
aber sehr alten Capelle des b. Athanasios, in der Nähe der
ersteti Häuser, wenn man vom Tempel nach der Stadt geht,
oder ungefähr eine Viertelstunde westwärts vom Tempel. Es
lässt sich nicht leugnen, dass diese Entfernung ziemlich be-
trächtlich ist; allein da die steinigten und unfruchtbaren Höhen,
auf denen der Tempel liegt, und die sich bis an die erwähnten
Häuser erstrecken, auch im Alterthum keiner grossen Cultur
fähig gewesen sein können, so ist es nicht unwahrscheinlich,
dass der heilige Bezirk des Tempels sieh Iiis hierher ausdehnte.
Jedenfalls, wenn auch die Inschrift einige hundert Schritte weil
verschleppt worden wäre, wird man sie wohl auf den in Frage
stehenden Tempel beziehen müssen, so lange keine andere
Ruine in der Nachbarschaft nachgewiesen werden kann. —
Dieser Grenzstein mag auch den Erbauer der Kirche bestimm)
haben, dieselbe, wegen des ähnlichen Anklanges der Namen,
dem h. Athanasios zu weihen.

Da die Inschrift, wie schon bemerkt, nach paläographischen
Gründen in die letzten Jahre des peloponnesischen Krieges >
und noch vor die Rückkehr der Aegineten auf ihre Insel (also
vor Ol. 93, 4) zu fallen scheint, so darf man hieran wohl die

-1) [Auch bei Woflfcwortli, Athens and Attica lste Ausg. p. 207.J
Dieselbe unterscheidet sich nur durch einen Buchstaben von der im
C. 1. Gr. I. ü'20 aus Fourmonts Papieren gegebenen Inschrift: υρος τε-
μένους Ά&ηναίης, wo überdies das letzte Ε in Α zu ändern sein dürfte.
Da die Ortsbezeichnung in Fourmonts Papieren (circa fines Atbenarum)
sehr unbestimmt ist, so könnte man versucht sein, beide Inschriften für
identisch zu halten, wenn Fourmont nicht auch der Capelle einen an-
dern Namen (des h. Charalampos) beilegte.

5) Nämlich vor Eukleides wegen der kurzen Vocalzeicben (E für
H); aber nicht lange vor Fukleides, weil das Sigma die spätere Form
(X für S) hat.
 
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