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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0085

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auf einem langen in zwei Stücke zerbrochenen Piedestale, ge-
funden in einer der grösseren bereits eingestürzten Grabzellen
bei der alten Stadt, in welcher nach Angabe des Besitzers vier
Statuen neben einander lagen, worunter auch eine weibliche,
deren Piedestal er aber nicht aufbewahrt hatte. In dem Grabe
der letzteren fand er mehrere goldene Schmucksachen.

[In den Gräbern auf Anaphe findet sich häufig am Kopf-
ende der Leiche, als Ruhekissen des Hauptes, eine Marmor-
platte von etwa l^Fuss ins Gevierte, unter welcher drei Füss-
chen von 1 bis D/oZoll Höhe sind"). Dieselben Hauptkissen,
um sie so zu nennen, habe ich auf Thera aus dortigen Grä-
bern gesehen10). In den Felsgräbern, wo auch die Todten-
betten (χλΐναι) aus dem lebenden Felsen gehauen sind, auf
Μ dos wie inLyeien, in Grossgriechenland und anderer Orten,
pflegt zu diesem Ende eine Erhöhung gelassen zu sein.]

0. Vorgriechi s ch e Gräber?
(Zum ersten Male e/edruckl.).

Hie Geschichte des Menschengeschlechtes ist jung, der
Mensch ist alt. Vor den Griechen, bevor sich das hochbegabte
Volk der Hellenen aus einem Urelemente und fremden er-
weckenden Einflüssen und Beimischungen herausgebildet hatte,
haben andere Stämme und andere Völker auf den Inseln des
ägäischen Meeres und an den Küsten des europäischen Fest-
landes gesessen. Ihre Denkmäler über der Erde, wenn sie

n. 2448, in dem Heroon mehrere Statuen auf einem Gestelle, νπόβιχοις,
stehen.]

H) [Aehnlielie hölzerne Kopfkissen finden sich unter den Häuptern
der Mumien in Aegypten, und sind noch heute in Nubien in Gebrauch.
Chanip. Figeac, Egypte p. 20.]

0). [Auf einer solchen Kopfbauk aus grauem vulcanischem Stein auf
Thera steht die Inschrift in meinen Inscr. Gr. III. n. 247:
SMBBMÖ/VOAHA "Λπρωνός «V (ειμί.)

Wahrscheinlich war es ein ähnlicher Stein, den Pasch van Krienen
in dem Homerosgrabe fand und den er so beschreibt (Descriz. dell' Ar-
cipel. p. 43): un marmo orizontalmente suspeso da una connessionc di
pietre a due terzi all' incirca dcllu profundita dell' urna, come eervisse
di panea per sedervi sopra u. s. w., wesshalb er glaubt, dass die Leiche
darauf gesessen habe.
 
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