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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0081

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interessantes kleines Gefäss, Herakles und Iolaos [FSOUAFOM]
im Kampfe mit der lernäiselien Sehlange, hat Welckei heraus-
gegeben Μ. I. d. I. III. tav. 4«, und Annali XIV p. 103 ff.;
wiederholt Alte Denkm. III, 257. Taf. 6.

8) Gräber auf Anaphe*).

Von dein grossen anaphäischen Heiligthume des Apolioii

Aegletes am Ostende der Insel--liegt die alte Stadt Anaphe

ungefähr eine Stunde westwärts entfernt, auf der steilen Spitze
eines Berges fast in der Mitte der Insel, an dessen südlichem,
vom Meere bespültem Tusso sich die. Katalymakia genannten
Ruinen finden '). Der Weg dahin — die alte heilige Strasse,
auf welcher sich die Festzüge aus der Stadt nach dem Heilig-
thume bewegten — führt längs den Abhängen und über die
Rücken der Berge. Noch sind an vielen Stellen Reste des
alten Pflasters, so wie hin und wieder in den Felsen einsre-
sclmittene Wagengeleise sichtbar. Auch finden sich zu beiden
Seiten des Weges, wie an der heiligen Strasse zwischen Athen
und Eleusis, häufige Gräber, von denen in den letztverflosse-
nen Jahren mehrere geöffnet worden waren. Das grösste der-
selben, in Form einer viereckigen [gemauerten] Kammer mit
z\völf besondern Grabstellen, wo man auch mehrere goldene
Ringe gefunden haben soll, liegt zehn Minuten von der Stadt
bei einer Capelle des h. Mammas.

---Rings um die alte Stadt, vorzüglich längs dem

westlichen und noch mehr längs dem südlichen Abhänge des
Berges, bis zu den Katalymakia hinunter, sind die Gräber der
Anaphäer, von denen in den früheren Jahren des griechischen
Aufstandes sehr viele durch den Besitzer dieser Grundstücke
N. Chalaris geöffnet worden sind. Die grösseren und reicheren
derselben, namentlich des Geschlechtes der Telesikratiden, sind
in Form kleiner Gellen oder Kammern an die Terrassen des

*). [Aus einer Abhandlung über Anaphe und anaphäische Inschrif-
ten, in den Abhandlungen der münchener Akademie, 1838, I. Cl. II. Th.
II. Abth. S. 424 ff.]

1) [Ebendas. S. 404. Τά καταλνμ,άκια (d. i. %ατα.λνματύν.ιά) heissen
die terrassenartig am Abhänge gelegenen Ruinen einer kleinen Hafen-
vorstadt an dem alten Landungsplatze; ebenfalls mit alten Gräbern.
Vgl. Inselr. I. 76. Königsr. I. 125.J
 
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