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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0204
161
nach Axgos? Ist endlich über solche Beziehungen schon etwas
Sicheres ermittelt? 5)
3.
Kritios, Nesiotes, Kresilas und andere griechi-
sche Künstler.
Ein Schreibe« an Herrn Geh. Rath Thiersch.
[Nach der Lettre ίι Mr. Thiersch. Athenes 1839. 8, aus dem Tüb. Kunstbl.
1840, N. 11 u. 12.]
An wen könnte ich mit grösserem Rechte die nachfolgen-
den Bemerkungen über drei gleichzeitige Kunstgenossen und
Nebenbuhler des göttlichen Pheidias und über einige andere
Künstler richten, als an Sie, verehrter Herr, der Sie durch
Ihre kritischen Untersuchungen über die Epochen der bildenden
Kunst unter den Griechen so wesentlich beigetragen haben,
richtigere Ansichten über diesen wichtigen Zweig unserer Wis-
senschaft zu verbreiten, und die oft nur allzudunkle und lücken-
hafte Geschichte desselben aufzuhellen? Selbst wenn die neuen
und für die Kunstgeschichte wichtigen Entdeckungen, mit denen
ein günstiger Zufall uns beschenkt hat, zum Theil zu andern
Resultaten führen, als die bisher von Ihnen und andern For-
schern angenommenen waren, darf ich mich Ihrer Zustimmung
im Voraus versichert halten, und überzeugt sein, dass Sie sich
mit mir dieser festeren, auf mehr als zweitausendjährige Docu-
mente gestützten Begründung verschiedener kunstgeschichtlicher
fragen freuen werden.
Sie erinnern sich ohne Zweifel jenes vermeinten Nesiocles
bei Plinius'), eines Zeitgenossen des Pheidias, Alkamenes und
Kritias, dessen monströser Name ein Räthsel für die Erklärer
und die Geschichtschreiber der Kunst war, so lange man die
schon von Junius vorgeschlagene und durch Handschriften be-
5) [Seitdem Obige3 geschrieben worden, haben sich die Archäologen
und Epigraphiker viel mit diesen Henkeln griechischer Weinkrüge be-
l'eschäftigt, die man über die ganze alte griechische Welt zerstreut ge-
funden hat. Ich verweise nur auf Franz zum C. I. G. vol. III. praef.
i>- II ff.] '
1) Plin. Η. N. 34, 19 initv: Eodein tempore (um Ol. 84) aemuli
eiUs (des Pheidias) fuere Aleamen es, Critias, Nestocles, Hegias.
Ross, Archaol. Auf«. 11
nach Axgos? Ist endlich über solche Beziehungen schon etwas
Sicheres ermittelt? 5)
3.
Kritios, Nesiotes, Kresilas und andere griechi-
sche Künstler.
Ein Schreibe« an Herrn Geh. Rath Thiersch.
[Nach der Lettre ίι Mr. Thiersch. Athenes 1839. 8, aus dem Tüb. Kunstbl.
1840, N. 11 u. 12.]
An wen könnte ich mit grösserem Rechte die nachfolgen-
den Bemerkungen über drei gleichzeitige Kunstgenossen und
Nebenbuhler des göttlichen Pheidias und über einige andere
Künstler richten, als an Sie, verehrter Herr, der Sie durch
Ihre kritischen Untersuchungen über die Epochen der bildenden
Kunst unter den Griechen so wesentlich beigetragen haben,
richtigere Ansichten über diesen wichtigen Zweig unserer Wis-
senschaft zu verbreiten, und die oft nur allzudunkle und lücken-
hafte Geschichte desselben aufzuhellen? Selbst wenn die neuen
und für die Kunstgeschichte wichtigen Entdeckungen, mit denen
ein günstiger Zufall uns beschenkt hat, zum Theil zu andern
Resultaten führen, als die bisher von Ihnen und andern For-
schern angenommenen waren, darf ich mich Ihrer Zustimmung
im Voraus versichert halten, und überzeugt sein, dass Sie sich
mit mir dieser festeren, auf mehr als zweitausendjährige Docu-
mente gestützten Begründung verschiedener kunstgeschichtlicher
fragen freuen werden.
Sie erinnern sich ohne Zweifel jenes vermeinten Nesiocles
bei Plinius'), eines Zeitgenossen des Pheidias, Alkamenes und
Kritias, dessen monströser Name ein Räthsel für die Erklärer
und die Geschichtschreiber der Kunst war, so lange man die
schon von Junius vorgeschlagene und durch Handschriften be-
5) [Seitdem Obige3 geschrieben worden, haben sich die Archäologen
und Epigraphiker viel mit diesen Henkeln griechischer Weinkrüge be-
l'eschäftigt, die man über die ganze alte griechische Welt zerstreut ge-
funden hat. Ich verweise nur auf Franz zum C. I. G. vol. III. praef.
i>- II ff.] '
1) Plin. Η. N. 34, 19 initv: Eodein tempore (um Ol. 84) aemuli
eiUs (des Pheidias) fuere Aleamen es, Critias, Nestocles, Hegias.
Ross, Archaol. Auf«. 11