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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0205

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162

etätigte oder wenigstens angedeutete 2) Verbesserung, Nesiotes
statt Nesiocles, beharrlich von sich wies. Endlich widerfuhr
dieser Lesart zwar ihr Recht, durch Sie selbst und durch an-
dere Forscher; sie wurde als die gültige anerkannt; aber in
ihre Erklärung schlich sich ein neuer Irrthum ein. Der Name
wurde nicht, wie er es doch nach dem Zusammenhange musste,
für einen Eigennamen, sondern für ein i&vtxov, eine Bezeich-
nung des Geburtslandes des Kritias angesehen, der hiernach
ein Insulaner gewesen wäre; und da nun diesem das bestimmte
Zeugniss des Pausanias3), nach welchem er ein Attiker war,
entgegenzustehen schien, so suchten Sie zuerst diese wider
sprechenden Angaben zu vermitteln durch die Annahme, dass
er aus einem der kleinen namenlosen Eilande an der attischen
Küste gebürtig gewesen sei; worauf K. 0. Müller seine früher
ausgesprochene Meinung, er sei ein Aeginete gewesen, dahin
modificirte, dass er ihn für einen Kleruchen auf Lemnos hielt,
also zugleich für einen Eiländcr und attischen Bürger 4). Als
bestätigendes Zeugniss hierfür wurden nocli zwei Stellen des
Lucian angezogen, wo Kritias ebenfalls Νηΰιωτης genannt zu
werden schien; obgleich wenigstens in einer derselben sämmt-
liche Handschriften beide Namen getrennt gaben, und so auch
den Nesiotes als Eigennamen darstellten5).

Nun fand sich aber in einer bereits im Herbste 1835 am
Aufgange zur Akropolis vor den Propyläen ausgegrabenen In-
schrift auf einer runden, etwa anderthalb Schuh hohen und
zwei und einen halben Schuh im Durchmesser haltenden Basis
von weissem Marmor, die eine Statue getragen hatte, ein Ne-
sotes als Mitarbeiter eines andern Künstlers, von dessen Na-
men nur die Sylbe Ο S übrig geblieben ist, an diesem der
Athene dargebrachten Weihgeschenk:

2) [S. die Lesarten jetzt in Silligs Plinius V. p. 146.J

3) Paus. 6, 3, "1:"ΐππον δε Ηλεΐον πνγμϊ) παΐδα χρατήοαντα έποίηοε
Λαμύ-χξιίτοξ Σικνώνιοξ, og ig πέμπτον διδάΰκαλον άνήει τον Άττιγ,ον
Κριτίαν.

ϊ) Epochen der Kunst, 2. Ausg. S. 128 Anm.

5) Luc. Pliilops. 18: αλλά rovg μεν ίπι τα δεξιά είαιόντων αφες,
εν otg και τά Κριτίου τον (corr. και) Νηοιώτον πλάσματα έατηκεν, οι
τυραννοκτόνοι. — Ders. Rliet. praeeept. 9: παραδείγματα παρατι&εις
των λόγων ον ράδια μιμεΐσ&αι, οία τά τ/jg πaλaιäg ifyaetag έζί, Ηγη-
 
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