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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0266

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fast ausschliesslich nach Käsariani wenden; und weil ihre an-
inuthigero Lage und die grössere Belaubtheit der Schlucht sich
besser für das Heiligthum der Aphrodite schicken, welches
einst an der Quelle stand. Vielleicht darf zu weiterer Unter-
stützung dieser Meinung noch der antike Widderkopf aus wei-
ssem Marmor angeführt werden, durch dessen Mund heute das
Wasser der Fontäne fliesst, und der vielleicht schon vor Alters
dieselbe Bestimmung hatte. Dass auch der Widder ein aphro-
disisches Thier ist, bedarf keiner Ausführung').

3.

Brauron und seine Umgegend.

[A. L. Z. 1847. N. 2 10. 47. S. 869 ff. aas einer Anzeige von gachiers
Dissertation De Diana Brauronia. Marb. 1817.]

Eine der wichtigsten alten Ortschaften von Attika, schon
zu den ursprünglichen Zwölfstädten (Strab. 9, 398) gehörig,
war Brauront und einer der bedeutendsten Götterculte des Lan-
des der Cult der Brauronischen Artemis. Ueber die Lage des
Ortes im Grossen und Ganzen besteht kein Zweifel: Brauron
ist zu suchen nordwärts von Prasiä (Porto Rhaphti), südwärts
von der marathonischen Ebene und der Hauptmasse des Bri-
lessos (Pentelikon), nicht allzufern von der Seeküste (αγχίαλος
Βραυρών bei Euphorien, Fragm. p. 147 Meineke). Hierdurch
sind wir vorläufig auf einen Strich Landes von etwa drei Stun-
den Länge von Süd nach Nord, und von anderthalb bis zwei
Stunden Breite hingewiesen. Brauron ist aber ferner zu su-
chen an einem Elüsschen oder unweit eines solchen, des atti-
schen Erasmoe, nach Strab. 8,371: άλλος ό'εβτίν (Ερααΐνος) Ό
εν vi\ Αττική -κατά Βραυρώνα. Es lag der Küste nahe genug;
dass es gewissermassen selbst als ein Hafenort oder Landungs-
platz angesehen werden konnte: schob Luc. Catapl. 1 : Τυρ'ρψ
vol —■ καταβχόντες ε ig Βραυρώνα της Αττικής ηρπαααν παρ-
θένους u. s. w. Brauron stand weiter in engster Beziehung zu
■iraphen und Halä Araphcnides, und letzterer Demos war un-
zweifelhaft ein lvüstenort. Denn erstlich lagen und liegen in
Attika alle Salzwerke unmittelbar an der Küste, «eil das Salz
(mit Ausnahme der Ρειτοί an der Eleusinischen Strasse bei

2) |Prellor, Mythol. I. HS.]
 
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