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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0152

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I I I

und das durch die letzte Ausgrabung völlig bloss gelegt wor-
den ist, noch nichts weiter gezeigt; allein wahrscheinlich «er-
den sich von diesem Tempel noch bedeutendere Reste finden,
and zwar weiter ostwärts vom Parthenon 4). Bin paar Säulen-
stücke, die dazu gehört haben könnten, sind allerdings schon
vorhanden; allein um dies mit Sicherheit zu ermitteln, inuss
erst eins der Capitelle entdeckt werden.
Athen, 7. Mai 183ß.

12.

(Kunstbl. 1836, N. 76. 8. 818. 814.)

----Beim Parthenon ist inzwischen die Ausgrabung

längs der Ostseite des Tempels beendigt, und mit Abbruch der
Ueberreste der christlichen Altarnische, zwischen den Säulen
des Pronaos, ein beträchtlicher Anfang gemacht wurden. Wider
Erwarten hat sich an der Ostseite nichts gefunden, was mit
Sicherheit als zu den Figuren des Giebelfeldes gehörig be-
trachtet werden könnte. Wenigstens ist dies von dem Torso
eines Knaben oder Jünglings, vom Nabel an abwärts bis auf
die Mitte der Schenkel (wenig unter natürlicher Grösse), der
ein wahrer χαλλίπνγος genannt werden kann, mehr als zweifel-
haft) er möchte denn einem Eros oder einer andern Neben
iigur gehören, die schon, als Carrey seine Zeichnungen machte,
nicht mehr im Giebelfelde stand. Eher könnte der Grösse
nach ein anderer männlicher Torso, ein wenig über Lebens
grosse und vom Nacken und den Schultern bis an die Hüften
erhalten, aus dem Giebelfelde stammen, wenn ich eine so ge-
waltsam bewegte Figur unter der ruhigen Götterversanimlung
unterzubringen wüsste. Denn obgleich Kopf und Arme abge-
brochen sind, so sieht man aus der Hebung der Schultern, der
Bengang des Halses nach vorne und der tiefen Einsenkung des
Kückens zwischen den Schulterblättern, wodurch die Brust
mächtig vorgedrängt wird, dass die Figur eine grosse Last
oder einen andern schweren Gegenstand mit Anstrengung über
den Kopf erhob. Ich bin versucht gewesen, an Hephästos zu

4) [Vgl. Keule II. 200. Es haben sieh nur nocli einige Architrave
gefunden, nach denen auch Beule' den Durchmesser des Tempels zu
21 F. annimmt.]
 
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