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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0138

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103

weissem Grunde. Diese Fragmente haben keinem der bekann-
ten Gebäude auf der Akropolis angehört4).

Beim Graben der Fundamente für das neue Militärkran-
kenhaue, auf der 8.0. Seite der Akropolis, zwischen dem Thea-
ter des Dionysos und der Kallirrhoe, ist man im September in
einer Tiefe von 4—6 F. auf die Fundamente eines alten Ge-
bäudes mit Mosaikfussböden gestossen. Sie sind mit flachen
Bögen überwölbt worden, damit sie erhalten und der Zugang

zu ihnen offen bleiben. —--So weit sich bis jetzt schliessen

lässt, haben wir liier nur ein grosses und reiches Wohnhaus
[römischer Zeit] vor uns; die Mosaike sind allerdings geschmack-
voll, aber bestellen nur aus Guirlanden, Schnörkeln und ähn-
liehen Ornamenten. Von Inschriften oder Sculpturen hat sich
nichts gefunden.

Auf der Westseite der Uhr des Andronikos (des soge-
nannten Thurms der Winde) waren schon vor einigen Jahren,
durch die während des Kriegs erfolgte Zerstörung der hier
stehenden Häuser, vier in einer Linie stehende monolithe io-
nische Säulen aus hymottischem Marmor, von denen zwei noch
ihr Capitell und den überliegenden Architrav haben, zum Vor-
schein gekommen. Iiei fortgesetztem Wegräumen des Schuttes
durch den Figenthümor dos Terrains, einen Türken, hat sich
gezeigt, dass noch mehrere dieser Säulen am Platze stehen,
und dass hier, wo der Boden durch den seit Jahrtausenden
angewachsenen Schutt sich um fünfzehn bis zwanzig Schuhe
erhöhl hat, wahrscheinlich bedeutende Reste einer Stoa oder
eines andern alten Gebäudes in der Erde verborgen sind.
Athen, 5. Dec. 1835.

8.

(Kunstbl. 1836, N. 24. S. 93. 94.)
Wenn wir schon seit einein Monate von der Akropolis kei-
nen bedeutenden Fund haben melden können, so hat dies sei-
nen Grund hauptsächlich darin, dass ein Theil der Arbeiter
länger als eine Woche mit Ausgrabung und Fortschaffung des
grossen [oben S. 35 f.] erwähnten Sarkophags beschäftigt war,
während eine andere Abtheilung unausgesetzt an der Aufrich-

4) [Abgebildet bei Poppe, a. a. O., die Terra Cotta auf Bl. XIV.
F. 1 , der marmorne Kinriloisten auf Bl. XVIII. F. 1.)
 
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