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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0129

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......Da ich auf der Südseite noch nicht bis hart an

den Unterbau des Tempels vorgehen kann, wo eben eine be-
lohnende Ausbeute von Friesstücken und Metopen zu hoffen
.sein würde, weil zu diesem Ende erst die hier liegenden Säu-
lenblöcke aufgeräumt werden müssen, so lasse ich die Arbeiter
jetzt durch die Erd- und Trümmermassen einen Weg nach dem
Ostende des Tempels bahnen, um hier nach den Figuren des
östlichen Giebelfeldes zu graben. Gleichzeitig wird die Aus-
grabung am Wostendo des Tempels fortgesetzt werden.

inzwischen ist die Akropolis am 30sten März von der Be-
satzung geräumt worden, und hat also aufgehört, eine Festung
zu sein. Ich habe sogleich mit Abbrechung des gewölbten
Thors und der grossen Batterie vor den Propyläen zwischen
dem Fussgestell des Agrippa und der grossen Ante, welche die
kimonische Mauer [gegen Westen| abschliesst, anfangen lassen;
das Fussgestoll ist schon frei geworden und findet sich, so sehr
auch seine West- und Nordseite im letzten Kriege durch Ku-
geln und Bomben gelitten haben, auf den übrigen Seiten wohl
erhalten. In einigen Monaten wird dieses Werk vollendet sein,
und man wird wieder, wie in den Tagen des Demostheno-.
von der Rednerbühne der Pnyx aus den prächtigen Säulenbau
der Propyläen übersehen können.
Athen, 5. April 1835.

5.

(Kunstbl. 183;"). N. 76. 77. S. 313 ff.)

Die Ausgrabung um den Parthenon wurde längs der Süd-
seite so weit fortgesetzt, wie die Säulentrümmer verstatteten,
sich dem Tempel zu nähern. Die auf dieser Seite zu erwar-
tenden Metopen und Friesstücke blieben noch unter den Trüm-
mermassen begraben; unter andern Bruchstücken wurden nur
einige Fragmente von Metopen gefunden. In einer Tiefe von
vier Fuss stioss man am äussersten Rande des Felsens, der
Mitte des Tempels gegenüber, auf die alte kimonische Mauer,
aus grossen Porös - Quadern und von sehr ansehnlicher Dicke
[22—24 F.], da sie zugleich die Bestimmung haben musste,
dem den abschüssigen Felsen bedeckenden Erdreich zur Stütze
und Widerlage zu dienen.

Die Ausgrabung längs der Westseite des Tempels wurde
 
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