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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Editor]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0130

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beendigt. Die angeschlossene Zeichnung des Grundbaues dieser
Seite ') wird zur Verständlichling des Folgenden dienen. Jeder
einzelne Stein ist mit der grössten Sorgfalt gemessen worden.

aa sind die drei Marmorstufen des Tempels [auf deren
oberster bei xx die acht Säulen der Westfa<jade stehen]; bb
ist eine Lage schmalerer Marmorplatten, die den Unterbau be-
decken und auf denen die Marmorstufen ruhen; cc ist eine ähn-
liche Lage schmaler Porosplattcn, mit einem etwas vortretenden
rohen Sims, das, indem es den Unterbau krönt, zugleich das
unterste Glied des durch die Marmorstufen gebildeten κρηπίδωμα
des Tempels abgiebt; <ld ist die oberste Schicht des eigent-
lichen Unterbaues, aus ganz glatt behauenen Porosquadern (auf
der Südseite des Tempels hat jedoch auch diese Schicht einen
Rand); ee ist die folgende Schicht aus Quadern von demselben
Material, aber von ungleicher Grösse; sie haben einen scharf
ausgeschnittenen Kand; bei ff (links von dem Unterbau hh der
Treppe, die in den Pronaos oder das Posticum des Opisthodo-
mos führte) ruhen sie auf dem gewachsenen, nicht einmal wage-
recht behauenen, aber von den Fitsstritten ganz glatt geschlif-
fenen Polsboden; bei gg, rechts von dieser Treppe, stossen
grosse Steinplatten noch hart an den Unterbau an, die wenig-
stens auf dieser Seite einen gepflasterten Vorhof [ein λι&όβτρω-
τον] gebildet haben, und die sich bis an die südwestliche Ecke
des Unterbaues fortsetzen, wie sich aus der Beschaffenheit der
Quaderschicht i ergiebt, von welcher nur die obere Hälfte, an
welche jene Platten anstiessen* glatt bearbeitet ist, die untere
Hälfte aber einen vorstehenden rauhen Band hat. Die folgen-
den Quaderschichten Ic und l, so weit der Unterbau auf dieser
S.W.Ecke aufgedeckt ist, sind ebenfalls rauh gelassen, und
offenbar nicht bestimmt gewesen, gesehen zu werden. Der
Pelsrücken der Akropolis fällt hier nach Süden stark ab, daher
denn gleich, wenn man um diese Ecke auf die Südseite tritt,
der Unterbau die erstaunliehe in einem früheren Berichte
[S. 88] angegebene Tiefe hat.

1) [S. Taf. V. Fig. 1: „Unterbau der Westfaeade des Parthenon."
Diese Aufnahme, von Herrn Schaubert, tritt an die Stelle der früher
im Kunstblatt gegebenen von Herrn Laurent, weil nach beendigter Aus-
grabung einige Besonderheiten noch genauer hervorgehoben werden
konnten.]
 
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