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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0131

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96

hh sind grosse Blöcke aus Porös, die bis an den obersten
Rand des Unterbaues reielien und auf denen die christliche,
aus verschiedenen Fragmenten zusammengesetzte Treppe ruhte.
Ob hier auch im Alterthum Stufen waren [die zum Opisthodom
führten], und ob dieselben Quadern ihnen als Stütze dienten,
lässt sich nicht entscheiden. [Das Bedürfnis* solcher kleinerer
bequemerer Stufen zu dem häufigen Verkehr mit der Schatz-
kammer des Staates war gewiss da; Herr Schaubert hat daher
in der späteren hier beigegebenen Zeichnung auch bei Ii klei-
nere Stufen angenommen, die zwischen die grossen Stufen am
eingelegt waren, um das bequemere Ersteigen des Tempels zu
ermöglichen.] — An der nordwestlichen Ecke des Unterbaues
sind die Schichten m und ?/, \velche den Schichten c, d und e
correspondiren, von rauh gelassenen Porosquadern, mit Mar-
morquadern (wahrscheinlich Resten des alten Hekatompedos)
untermischt; überdies sind die Quadern mit noch weniger Sorg-
falt zusammengefügt, so dass es eben so wenig zweifelhaft
scheinen kann, dass diese Ecke des Unterbaues verdeckt und
den Blicken entzogen war, wie es mir bis jetzt zweifelhaft ist,
dass der übrige Theil der Substructionen der Westfacade (und
der südlichen Längenseite in der oben S. 88 angegebenen Höhe)
zu Tage lag und den Augen sich darbot; weshalb er eben so
sorgsam und zierlich gearbeitet war. Hieraus mag sich auch
erklären, warum der Unterbau an der Nordseite so wenig unter
der Marmorstufe b vortritt, während er auf der Südseite eine
Projection von mehr als 1,50 Meter [fast 5 F. Rh.] hat 2).

...............Her längs der Westseite gefun-
denen Sculpturcn und Bruchstücke sind nicht wenige. Darunter
sind ein grosser, obgleich sehr stark beschädigter Torso einer
männlichen Figur; ein Kopf, ein in drei Stücke zerbrochenes
Hinterbein und ein Theil vom Hinterleibe eines sehr schönen
Pferdes. Allein dasselbe scheint mir für die Figuren des Gie-
belfeldes zu gross, obgleich es unter der Mitte des Frontons
gefunden worden ist.----Endlicli ist neulich an der N.W.-
Ecke des Tempels eine im Ganzen trefflich erhaltene Fries-
platte, von demjenigen Theile der Procession, welcher die

2) [Eine weitere und genauere Erklärung dieser Ungleichheiten des
Unterbaues unten in dem Nachtrage zu Abseliu. 15.]
 
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