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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0040

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III

Audi Ref. und Hr. Sckauberl bereisten die wichtigeren der
Kykladen nicht ohne eine befriedigende antiquarische Aus-
beute3'); namentlich wurden Thera und Anaphe möglichst genau
durchforscht, und von ersterer Insel die archaische Statue eines
Apollon, ein Basaltblock mit uralten Inschriften, und mehrere
grosse Vasen in das Central-Museum nach Athen gebracht.
Auf ihrer Kiickkp.hr gingen sie von Epidauros über Tenea nach
Korinth, wo bei Tettee unterdessen Hr. Laurent die Ausgrabung
in den zufällig aufgefundenen Gräbern fortgesetzt, jedoch ohne
dass, wie man gehofft hatte, die Arbeit durch reiche Vasen-
funde belohnt worden wäre. Die wenigen Gräber, welche von
den Hauern nicht schon eröffnet worden waren, bestanden aus
Sarkophagen oder vielmehr Aschenkisten aus Porbsstein, von
nur drei bis vier Fuss Länge; und es fand sich in ihnen, ausser
der Herakles -Kylix, keine Vase mehr von archaisch - griechi-
schem Styl, sondern nur Vasen, die nach ihrer Gestalt und
ihrer Kemalung mit phantastischen Thierfiguren der sogenann-
ten ägyptischen oder phönikischen Kunstübung, oder, nach Bim-
sen, der fabrique cl manierc Dnriquc angehören.

Ungewöhnlich reich war das Jahr 1836 an Entdeckungen
von Gräbern und Grabmonumenten. Die Reihe derselben wurde
eröffnet durch die Auffindung eines Sarkophags im Hole, des
Münzgebäudes; es folgten später zwei andere in derselben Ge-
gend und ein Grab mit silbernen Vasen und einem silbernen
Sistrum in den Fundamenten des neuen fcgl. Schlosses 3S). .Durch
diese glücklichen Funde angeregt, bewilligte die Regierung-
einige Geldmittel zu weiteren Grabungen. Ks wurden in der-
selben Gegend (beim Münzgebäude, ausserhalb der alten Stadt-
mauer) noch viele. Gräber geöffnet, aber grossentheils späterer
Zeit angehörig, mit unbedeutender Ausbeute, an kleinen unan-
sehnlichen Thongefässen. Belohnender waren die Grabungen
am Piräeus, jedoch nicht in Hinsicht auf Vasen; die hier ge-
fundenen Gräber schienen schon in altgriechischer Zeit [wahr-
scheinlich durch Philipp den Dritten] ausgeplündert zu sein.
Dagegen fanden sich Grabstelen mit sehr schönen Reliefs, In-
schriften u. s. w.; und von geschnittenen Steinen war wenigstens

35) S. meine Reisen auf den gr. Inseln. I. Bd.

36) S. Kunsthlall 1836, Nr. 22. 54. 56. 76. [unten im Auszüge.|
 
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