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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0089

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*■

eingeschlossenen Höhen zahlreiche Gräber fand, aber römi-
scher Zeit, aus Ziegeln gemauert, für unverbrannte Leichen;
nur mit Grablampen von guter Arbeit ausgestattet. Die alt
griechischen Gräber, nach denen ich suchte, gelang es mir
nicht zu finden. Geöffnete Feiegräber giebt es auch in der
Umgegend von Sparta an vielen Orten: am Fusse der felsigen
Abhänge des Taygeton und in den felsigen Hügeln am Eurotas
nördlich von der Stadt. ■—■ Bei Gythcion fanden sich vorzüglich
gemauerte und gewölbte Grabkammern, die auf den Tnseln so-
genannten δολάρια, aus römischer Zeit, mit einigen Lampen');
aber auch viele geöffnete Felsgräber aus älterer Zeit in der
Umgegend. Ebenso bei Boä, Parakyparissioi2), wie bei Epi-
dauros Limera. Solcher offenen Felsgräber giebt es aber im
ganzen Peloponnes aller Orten: in Messenien bei Pherä, Mes-
sene, Kijparissia u. s. w.; in Arkadien bei Phigaleia, am lykäi-
schen Gebirge, bei Asea, Munalos, Methydrion, Psophis, Manli-
neia, Pheneos, Stymphalos, Pcllcne, Kynälhaa) u. s. w.; in Argolis
bei Ärgos, Nauplia, Epidauros, Triizen, Phlius, Sikyon, Korinlh
u. s. w.; in Achaja bei Pairä: kurz überall, da es nirgends an
Felsen zu ihrer Anlage fehlt; aber es ist mir kcins darunter
bekannt, welches sich durch besondere Schönheit der Anlage,
durch architektonische gegliederte Verzierungen oder durch
Sculpturen auszeichnet. Häufig sind die Felsgräber die ein-
zige noch sichtbare Andeutung, dass eine Gegend, bewohnt
war4). Auch Tumult sind vieler Orten im Peloponnes. Die
Oeffnung eines solchen (des Koröbos V) in Arkadien durch
Schaubert ist ohne eigentlichen Erfolg geblieben 5).

Die Gräber bei dem Flecken Tenea 6) südlich von Korinth

1) Griech. Königer. II. 234.

2) Königsr. II. 246. 248.

3) Königsr. I. 175.

4) Eine alte christliche Grabschrift auch unweit Sikyon: Reisen im
Pelop. I. 44.

5) Königsr. I. 92.

5) Die meisten dieser Gräber waren schon in türkischer Zeit zu
Bauzwecken zerstört worden. Der Architekt Laurent, der die von den
Bauern begonnene Ausgrabung fortsetzte, fand nur noch zwölf, die mein
Freund Schaubert und ich geöffnet sahen. Es heisst darüber in mei-
nem Programme (Hercule et Nessus. Athen 1835): Tous ees tombeaux
consistaient on sarcophages d'une espece de pierre calcaire sablonneuse
 
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