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Vertiefung hat, η*» Λοιί zapfen eines Weibgeschenkes aufzu-
nehmen. [Die Schriftzüge sind die des 4ten Jahrh. v. Chr.,
und schwerlich jünger als Alexander. Später sind auch noch
auf andern Punkten der Burg Inschriften gefunden worden, die
sich auf die Ergane beziehen.]
Am 11. Januar erreichte die Ausgrabung die äusserste süd-
westliche Ecke des Tempels. Hier fand sich, hart an dem
Unterbau aus Muschelkalkstein, und kaum eine Spanne hoch
mit Erde bedeckt, der Torso der zweiten Figur des Giebel-
feldes (von dem südlichen Ende an gerechnet), die bei Leake
(Taf. V) als Mars bezeichnet ist, und über die er S. 294 spricht 3).
Die Figur lag fast senkrecht unter der Stelle, die sie im Gie-
belfelde eingenommen, nur einige Schuhe weiter gegen Süden.
Ohne Zweifel ist sie bei Gelegenheit der venezianischen Be-
lagerung und Einnahme der Burg herabgestürzt worden, sei
es durch eine Geschützkugel, oder als die Venezianer den
Siegeswagen herunternehmen wollten, und ihn durch ihre Un-
geschicklichkeit in Stücke zerschmettern Hessen. In der Car-
reyschen Zeichnung hat die Figur noch den Kopf, den rechten
Arm bis zum Ellenbogen und beide Schenkel bis an die Knie.
Der Torso beginnt auf der Mitte der Brust, unter den Achsel-
höhlen ; alle untern Theile bis zur Schamgegend sind vortreff-
lich erhalten und von der schönsten Zeichnung. Die starken
Muskeln des Körpers treten, in der gedrängten Stellung, welche
der Künstler schon durch die geringe Höhe des Giebelfeldes
an dieser Stelle ihm zu geben genöthigt war, um so kräftiger
hervor. Die Epidermis des Marmors hat aber durch die Feuch-
tigkeit des Erdreichs, in welchem die Figur so lange begraben
lag, sehr gelitten [und fällt bei unsanfter Berührung leicht ab 4).
Ausser diesem bedeutenden Funde sind wieder eine hin-
längliche Anzahl kleinerer Bruchstücke ausgegraben worden,
unter ihnen mehrere ohne Zweifel zu den Figuren des Giebel-
feldes gehörige Stücke; ein sehr schönes mit einem anschmie-
genden Gewände bedecktes colossalcs Bein, vom Knie abwärts;
3) [Von Müller, I). Α. Κ. I. 121 ist die Figur Halirrho thios ge-
nannt worden; Leake hat sie später (Topogr., 2te Ausg. Taf. VI) Iiissos
genannt.]
4) [Einige Wochen später wurde auch das rechte Bein gefunden;
s. unten S. 80.]
Vertiefung hat, η*» Λοιί zapfen eines Weibgeschenkes aufzu-
nehmen. [Die Schriftzüge sind die des 4ten Jahrh. v. Chr.,
und schwerlich jünger als Alexander. Später sind auch noch
auf andern Punkten der Burg Inschriften gefunden worden, die
sich auf die Ergane beziehen.]
Am 11. Januar erreichte die Ausgrabung die äusserste süd-
westliche Ecke des Tempels. Hier fand sich, hart an dem
Unterbau aus Muschelkalkstein, und kaum eine Spanne hoch
mit Erde bedeckt, der Torso der zweiten Figur des Giebel-
feldes (von dem südlichen Ende an gerechnet), die bei Leake
(Taf. V) als Mars bezeichnet ist, und über die er S. 294 spricht 3).
Die Figur lag fast senkrecht unter der Stelle, die sie im Gie-
belfelde eingenommen, nur einige Schuhe weiter gegen Süden.
Ohne Zweifel ist sie bei Gelegenheit der venezianischen Be-
lagerung und Einnahme der Burg herabgestürzt worden, sei
es durch eine Geschützkugel, oder als die Venezianer den
Siegeswagen herunternehmen wollten, und ihn durch ihre Un-
geschicklichkeit in Stücke zerschmettern Hessen. In der Car-
reyschen Zeichnung hat die Figur noch den Kopf, den rechten
Arm bis zum Ellenbogen und beide Schenkel bis an die Knie.
Der Torso beginnt auf der Mitte der Brust, unter den Achsel-
höhlen ; alle untern Theile bis zur Schamgegend sind vortreff-
lich erhalten und von der schönsten Zeichnung. Die starken
Muskeln des Körpers treten, in der gedrängten Stellung, welche
der Künstler schon durch die geringe Höhe des Giebelfeldes
an dieser Stelle ihm zu geben genöthigt war, um so kräftiger
hervor. Die Epidermis des Marmors hat aber durch die Feuch-
tigkeit des Erdreichs, in welchem die Figur so lange begraben
lag, sehr gelitten [und fällt bei unsanfter Berührung leicht ab 4).
Ausser diesem bedeutenden Funde sind wieder eine hin-
längliche Anzahl kleinerer Bruchstücke ausgegraben worden,
unter ihnen mehrere ohne Zweifel zu den Figuren des Giebel-
feldes gehörige Stücke; ein sehr schönes mit einem anschmie-
genden Gewände bedecktes colossalcs Bein, vom Knie abwärts;
3) [Von Müller, I). Α. Κ. I. 121 ist die Figur Halirrho thios ge-
nannt worden; Leake hat sie später (Topogr., 2te Ausg. Taf. VI) Iiissos
genannt.]
4) [Einige Wochen später wurde auch das rechte Bein gefunden;
s. unten S. 80.]