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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0126

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91

In einer Treppe in der Stadl, habe ich neulich folgende
Inschrift gefunden, in der der alte Künstler Endöos vorkommt11):

--^"^^^^^^

ΕΘΑ/VOSA/V: V ' Ο Λ I Δ Ο I Ε /V' Λ Ε S Α Ρ

OPATROIESi E/VAOIOSETOIESE/V

Die Torrn des Steins ist die einer einfachen viereckigen
Basis [oben vortieft,- um den Fuss einer Statue oder einer Stele
aufzunehmen].

Die neulich erwähnten Arbeiten am Thcseus- [Ares-] Tem-
pel sind auch im Fortschreiten begriffen. Sie bestehen darin,
dass das aus dem Mittelalter stammende, gewölbte Dach der
Cella mit maltesischem Stein, dessen hellgelbe Farbe mit dem
Goldtone der Säulen und übrigen Theile des Tempels am besten
harmonirt, neu eingedeckt wird, um es regendicht zu machen;
an beiden Enden des Daches werden Fenster angebracht, die
von Aussen fast gar nicht sichtbar sein werden, um das Innere
der Cella zu erleuchten. Am östlichen Ende der Cella wird
der christliche, Ausbau (die Altarnische) abgebrochen und hier
eine grosse Thür angebracht, durch deren Oeffnung die Be-
leuchtung im Innern nach Bedürfniss verstärkt, werden kann.
Dagegen wird von den beiden kleinen christlichen Thüröffnun-
gen, in der Mitte der beiden Langseiten der Cella, die auf
der Nordseite ganz verschlossen; die auf der Südseite erhält
aber ebenfalls eine Thür und wird zum Hereinbringen 4er
schwereren Sculpturen dienen, wozu ihre Lage die bequemste
ist. Dass bei allen diesen Arbeiten die sorgfältigste Erhaltung-
aller alten Theile des Tempels das Hauptaugenmerk ist, darf
ich nicht erst, hinzusetzen. Diejenigen Theile der Felderdecke'),

ö) [Die Nachweise über die späteren Publicationen dieser Inschrift
bei Brunn, Gesch. d. griech. Künstler I. 99. — Das dem Endöos an-
gewiesene Alter halte ich aber für viel zu jung.]

7) [lieber die Beschaffenheit der Felderdecke, und über Buchstaben
und andere Steinmetzzeichen an den Cassetten, m. Theseion S. 55 ff. —
Sorgfältige Zeichnung der Ornamente am Gebälk und an der Felderdecke
des Tempels und farbige Restauration derselben in einem wohl kaum
in den Buchhandel gekommenen angefangenen Werke von Semper, von
 
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