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Ross, Ludwig; Ross, Ludwig [Hrsg.]
Archäologische Aufsätze (Band 1): Griechische Gräber. Ausgrabungsberichte aus Athen. Zur Kunstgeschichte und Topographie von Athen und Attika — Leipzig, 1855

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https://doi.org/10.11588/diglit.9053#0185

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144

.schicken, und lieber gleich auf die oben bezeichnete Haupt
frage übergehe.

Es ist nicht meine Absicht, hier auf alle die übrigen mehr
(ider minder wichtigen Punkte einzugehen, die sich an die Frage
knüpfen, durch welches Thor Pausanias in die Stadt gekommen
sei; doch muss ich mir einige Bemerkungen voranzustellen er
lauben. Ich glaube nicht, dass Sie wohl daran gethan haben,
diese Untersuchung mit dem andern Probleme, welches Thor
mit der πνλη Πειραϊκή des Plutarch gemeint sei, zu identifi
ciren. Denn nicht allein konnte Pausanias aus irgend einem
besondern Grunde ein anderes der vier Thore wählen, welche
in Wirklichkeit alle aus dem Hafen in die Stadt führten, zumal
zu seiner Zeit, wo die langen Mauern kein Hinderniss mehr
bilden konnten; sondern aus eben diesem Grunde der Vielheit
der Thore erscheint es auch wohl denkbar, dass der Name
„peiräisches Thor", je nach den verschiedenen Zeitumständen,
oder nach den verschiedenen Stadtvierteln, in welchen dieje
nigen wohnten, von denen diese Bezeichnung ausging, ge-
wechselt oder geschwankt habe. Sehen wir doch, dass das
Dipylon nicht weniger als vier oder gar fünf Benennungen
hatte; denn es hiess, ausser Dipylon, auch thriasisches und
Kerameikos-Thor; und während Hr. Prof. Müller ihm den Na-
men des heiligen Thores streitig macht, den Sie ihm mit Recht
vindiciren, gesteht er ihm doch den Namen Demiades zu2).
Warum sollte dies nämliche Thor nicht auch bisweilen das pei-
r Bis ehe haben heissen können bei denjenigen, die in dem Stadt-
viertel zwischen dem melitischen Thore und dem Dipylon wohn
ten, und die folglich durch das letztere zu gehen pflegten, so
oft sie sich in den Peiräeus begaben? Plutarch selbst drückt
sich in der einen der beiden einzigen Stellen, wo der Name
peiräisches Thor vorkommt, auf eine Art aus, die anzuzeigen
scheint, dass diese Benennung nicht zu allen Zeiten demselben
Thore gegeben wurde 3). Nach diesem Ausdrucke und aus

2) Zusätze zur deutschen Uebers. der Topographie [lste Α.], S. 409.

3) Plut. Thes. 27: και τάφους των πεαόντων περί την πΐατιίαν
είναι την φέρουοαν ίπι τάς πνλας, παρά το Χαλκώδοντος ηρωαν, ας
νυν Πειραϊκάς όνομάζονοι, wo das Wörtclien νυν gewiss nicht müssig
stellt. Diese lieseliriinkung fehlt in der zweiten .Stelle, Sylla I I: 2jvX
λας το μεταξύ της Πειραϊκής πύλης και της Ιεράς καταοκάψας κ. τ. λ.
 
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